Ref. Deutsche Kirche Murten FR _________________________________ Typ: Traktur elektrisch Registratur elektrisch Windladen Schleifladen Baujahr: 1947 Einweihung: 13. Juli 1947 Orgelbauer: Metzler AG, Dietikon Umbau: 2017 Orgelbauer: Thomas Wälti, Gümligen Manuale: 3 + Pedal Register: 36 + 3 Transmissionen Manual I, C - g''', Hauptwerk Bourdon 16 ' Principal 8 ' Rohrflöte 8 ' Gemshorn 8 ' Oktave 4 ' Hohlflöte 4 ' Superoktave 2 ' Mixtur 1 1/3 ' Cornet V (ab f°) 8 ' Corno 8 ' Manual II, C - g''', Positiv Suavial 8 ' Gedackt 8 ' Principal 4 ' Rohrflöte 4 ' Flageolet 2 ' Larigot 1 1/3 ' Mixtur 1 ' Dulcian 8 ' Manual III, C - g''', Schwellwerk Principal 8 ' Hohlflöte 8 ' Salicional 8 ' Oktave 4 ' Nachthorn 4 ' Quinte (ab c°) 2 2/3 ' Waldflöte 2 ' Terz (ab c°) 1 3/5 ' Scharf 1 1/3 ' Trompete 8 ' Clairon 4 ' Tremulant Pedal, C - f' 2017+ Gedecktbass 32 ‘ (Transmission Bourdon HW) Prinzipalbass 16 ' Subbass 16 ' Gedecktbass 16 ' (Transmission Bourdon HW) Principal 8 ' Gedackt 8 ' (Transmission Bourdon HW) Oktave 4 ' Mixtur 2 ' Fagott 16 ' Zinke 8 ' Koppeln, Spielhilfen: Normalkoppeln III - II, III - I, II - I, III - P, II - P, I – P 2017+ Suboktavkoppeln III – III, III – II, III - I Registercrescendo mit Anzeige und Absteller 1998+ elektronischer Setzer / Sequenzer mit 1024 Kombinationen Stand: 2022
1749 Johann Konrad Speisegger, Schaffhausen, baut eine erste Orgel mit zwei Manualen; die Registerzahl ist unbekannt. Das Instrument steht auf einer Empore beim Choreingang. 1774 Erweiterung um ein Rückpositiv durch Samson Scherrer, Genf. 1807 Reparatur der Orgel durch Jacob Meyer, Ruswil LU 1843 sowie 1860 und 1876 wird der schlechte Zustand der Orgel beklagt. Ein Neubau wird mehrmals erwogen, aber aus finanziellen Gründen nicht realisiert. 1889 Carl Theodor Kuhn, Männedorf, ersetzt die bestehende Orgel durch eine mechanische Kegelladenorgel mit 26 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Auf Vorschlag des Architekten August Hardegger werden die barocken Schnitzereien teilweise in den neuen Prospekt übernommen. Das Werk kostet 12'000 Franken; die Einweihung findet am 31. März statt. 1926 Henri Wolf-Giusto, Freiburg, versetzt die Orgel auf die Westempore, erweitert sie auf 30 Register, pneumatisiert die Trakturen und baut ein elektrisches Gebläse ein. 1939 Revision durch Jean Bénett, Freiburg, den Nachfolger von Henri Wolf- Giusto. Bénett besorgt den Unterhalt des Instruments bis 1945. 1947 Bau einer neuen Orgel mit elektropneumatischen Trakturen durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon, mit 36 Registern und 2 Transmissionen auf 3 Manualen und Pedal. Bei diesem Neubau gehen die letzten barocken Schnitzereien verloren. 1983 Revision nach Kirchenrenovation durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon. 1998 Generalrevision durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon, mit Einbau einer elektronischen Setzeranlage. 2017 Revision und technischer Umbau durch Orgelbau Thomas Wälti, Gümligen. Die elektropneumatischen Spiel- und Registertrakturen werden auf rein elektrische Steuerung umgebaut. Die Disposition wird durch drei Suboktavkoppeln sowie eine 32’-Transmission im Pedal erweitert. Besonderes: Diese Kirche ist eines der Gotteshäuser, die mit dem ref. Pfarrer Albert Bitzius, besser bekannt als Schriftsteller Jeremias Gotthelf, in Beziehung stehen. Gotthelf wurde 1797 im Pfarrhaus der Deutschen Kirche Murten geboren, verbrachte seine Jugend im Pfarrhaus in Utzenstorf, wo er nach seinem Theologiestudium 1820-24 als Vikar arbeitete, wurde 1824-29 Vikar in Herzogenbuchsee, heiratete 1833 in der Kirche Wynigen und war ab 1832 Pfarrer in Lützelflüh, wo er 1854 starb. Nur indirekt, über die Gotthelf-Verfilmungen von Franz Schnyder, ist Gotthelf mit der Kirche Würzbrunnen bei Röthenbach verbunden.
Quellen: Le Confédéré de Fribourg, 27.03.1889; Der Murtenbieter, 16.07.1947, 16.03.2001; Freiburger Nachrichten, 12.05.1917 Herrmann Schöpfer, Orgelgeschichten aus Murten, in: Patrimoine fribourgeois 14/2002, S. 75-82 (daraus auch die beiden Schwarzweissfotos) Inventaire des archives de la manufacture d’orgues Wolf/Bénett, Bibliothèque cantonale et universitaire, Fribourg 2020 Aktualisierung und Orgelbild 2022 sowie Fotos Raumansicht und Spieltisch 2004: Dr. François Comment, Burgdorf
Geschichte
Orgel auf der Chorempore von Joh. Konrad Speisegger 1749 mit Rückpositiv von Samson Scherrer 1774 (Foto 1888). Durch Wolf-Giusto 1926 auf II/30 erweiterte Orgel von Kuhn 1889, nach Versetzung auf die Westempore (Foto 1926)
Orgelverzeichnis Schweiz
Orgelprofil Ref. (Deutsche) Kirche Murten/Morat FR