Schwarzweissbilder: Ref. Kirchgemeinde Linsebühl Jürg Brunner: "Die Orgeln in der Linsebühlkirche St. Gallen", in: Bulletin der St. Galler Orgelfreunde OFSG 10 Nr. 1/1992, S. 3-28 (pdf-Datei) Infos Goll-Orgel: Bernhard Hörler, Dietikon, aus „Monografie Orgelbauerdynastie Goll“, 2020
1858 Im alten Linsebühl-Kirchlein baut Martin Braun, Spaichingen D, eine Orgel mit 12 Registern auf 2 Manualen und Pedal. 1897 Einweihung einer neuen, grösseren Linsebühl-Kirche. Das alte Kirchlein wird abgebrochen. Die Braun-Orgel wird, zusammen mit anderen Einrichtungsgegenständen (Bestuhlung, Kanzel), der >Ref. Kirchgemeinde Bütschwil geschenkt. Orgelbauer Friedrich Goll, Luzern, baut in der neuen Kirche eine pneumatische Kegelladenorgel mit 35 Registern auf 3 Manualen und Pedal (Opus 161, >Disposition). Der Prospekt wird im Stil der Neo- Renaissance gestaltet. Als Winderzeugung dient eine Haas‘sche Balgmaschine, ein von Hand angetriebenes Schwungrad, welches über eine Welle mehrere Schöpfbälge betätigt. 1902 Anschluss der Kirche ans Stromnetz. Einbau einer elektromechanischen Balghebe-Vorrichtung. 1912 Einbau eines elektrischen Schleudergebläses. 1913 Einbau eines Rollschwellers (Registerschweller). Verschiedene Umbauten in den folgenden Jahren verfälschen den romantischen Charakter der Orgel immer weiter. 1933 Vollständiger Umbau durch Orgelbau Th. Kuhn AG, Männedorf. Die Orgel erhält einen neuen Spieltisch mit mechanischer Traktur bis in den Unterbau der Orgel. Dort wird die Mechanik auf die bestehende Pneumatik umgeschaltet. Die Disposition wird "barockisiert", wobei ein grosser Teil des Goll-Pfeifenmaterials erhalten bleibt. Streicherstimmen werden weitgehend durch Aliquoten und/oder weitmensurierte Flöten ersetzt oder zu solchen umgebaut. Das Schwellwerk erhält zusätzlich kraftbetonte Register in 16'-, 8'- und 4'-Lage (>Disposition). 1941 Anlässlich einer Kirchenrenovation wird der Orgelprospekt seiner Neo- Renaissance-Verzierungen beraubt, und die Pfeifen werden mit Überlängen versehen. 1960 In den 1960er Jahren erfolgen weitere "barockisierende" Eingriffe. 1989 Im Rahmen der Kirchenrenovation wird entschieden, die Orgel wieder in den Zustand von 1897 zurückzuversetzen, wobei gewisse spätere Zutaten erhalten bleiben sollen (siehe >Orgel 1992).
Geschichte
Ref. Kirche Linsebühl, Orgel 1933 St. Gallen SG ____________________________________ Typ: Traktur mech./pneumat. Registratur pneumatisch Windladen Kegelladen Umbau: 1933 Einweihung: 1. Oktober 1933 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + Pedal Register: 39 Manual I, C - f''', Hauptwerk Bourdon 16 ' 1897 Prinzipal 8 ' 1897 Gedackt 8 ' 1897 Flauto dolce 8 ' 1897 Oktave 4 ' 1897 Flauto major 4 ' 1933 Flöte 4 ' 1897 Weitquinte 2 2/3 ' 1933 Oktave 2 ' 1897 Mixtur IV 2 ' 1933 Cornett III - V 1897 Manual II, C - f''', Positiv Lieblich Gedackt 16 ' 1897 Prinzipalflöte 8 ' 1897 Blockflöte 8 ' 1933 Salicional 8 ' 1897 Prinzipal 4 ' 1933 Nachthorn 4 ' 1933 Waldflöte 2 ' 1933 Sifflet 1 ' 1960 Mixtur III 1 1/3 ' 1933 Oboe 8 ' 1897 Manual III, C - f''', Schwellwerk Gemshorn 8 ' 1897 Bourdon d'écho 8 ' 1897 Nachthorn 8 ' 1933 Octava variata 4 ' 1933 Hornflöte 4 ' 1933 Nazard 2 2/3 ' 1933 Oktavin 2 ' 1933 Larigot 1 1/3 ' 1933 Cymbel III - V 1 ' 1933 Fagott 16 ' 1933 Trompette harmonique 8 ' 1933 Clairon 4 ' 1933 Pedal, C - f' Prinzipalbass 16 ' 1897 Subbass 16 ' 1897 Gedacktbass 16 ' 1933 Oktavbass 8 ' 1897 Flötbass 8 ' 1933 Bombarde 16 ' 1897 Koppeln, Spielhilfen: Normalkoppeln III - II, III - I, II - I, III - P, II - P, I - P Superoktavkoppel III - P Generalkoppel 2 freie Kombinationen 4 feste Kombinationen (P, MF, F, FF) Registercrescendo Automat. Pedalumschaltung Absteller Zungen und Mixturen II + III Absteller Zungen und Mixturen I + P Einzelabsteller Zungen Stand: 1933
Goll-Orgel 1897 , Zustand nach Umbau Kuhn, 1933 Linsebühlkirche, nach Umbau 1941 (Entfernung Zierat)
Orgelprofil Ref. Kirche Linsebühl, alte Orgeln St. Gallen SG
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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