s/w-Bilder: Ref. Kirchgemeinde Linsebühl; Infos: Jürg Brunner: "Die Orgeln der Linsebühlkirche", Beitrag im Bericht zur Restaurierung, Ref. Kirchgemeinde St. Gallen, 1992 Dr. Franz Lüthi: "Die Orgeln in der Linsebühlkirche St. Gallen", Bulletin OFSG 26, Sondernummer zur GdO-Tagung 2008
1858 baute Martin Braun, Spaichingen D, eine Orgel mit 12 Registern auf 2 Manualen und Pedal im alten Linsebühl-Kirchlein. 1897 Einweihung einer neuen, grösseren Linsebühl-Kirche. Das alte Kirchlein wurde abgebrochen, Die Orgel von Braun wurde, zusammen mit andern Einrichtungsgegenständen (Bestuhlung, Kanzel), der Ref. Kirchgemeinde Bütschwil geschenkt. Orgelbauer Friedrich Goll, Luzern, baute in die neue Kirche eine pneumatische Kegelladenorgel mit 35 Registern auf 3 Manualen Pedal (Opus 161, >Disposition). Der Prosekt wurde mit entsprechenden Verzierungen im Stile der Neurenaissance gestaltet. Als Winderzeugung diente die Balgmaschine von Haas, ein von Hand angetriebenes Schwungrad, welches über eine Welle mehrere Schöpfbälge betätigte. 1902 wurde die Kirche ans Stromnetz angeschlossen und man baute eine elektromechanische Balghebe-Vorrichtung ein, die sich aber nicht bewährte. 1912 Einbau eines neuen Schleudergebläses. 1913 wurde ein Rollschweller (Registerschweller) eingebaut. Verschiedene Umbauten in den folgenden Jahren haben dann den romantischen Charakter der Orgel stark verändert. 1933 Vollständiger Umbau durch Orgelbau Th. Kuhn AG, Männedorf. Die Orgel erhielt einen neuen Spieltisch mit mechanischer Traktur bis hinter den Prospekt. Dort wurde die Mechanik mit Barkermaschinen in die bestehende Pneumatik eingegliedert, sodass die Orgel selbst als pneumatische Orgel erhalten geblieben ist. Die Disposition wurde verändert ("barockisiert"), wobei ein grosser Teil des Pfeifenmaterials von Goll übernommen wurde. Streicherstimmen wurden weitgehend durch Aliquoten und/oder weitmensurierten Flöten ersetzt oder zu solchen umgebaut. Das Schwellwerk wurde mit mehreren, kraftbetonten Registern in 16 ', 8 ' und 4 ' Lage erweitert (>Disposition). 1941 Anlässlich einer Kirchenrenovation wurde sowohl die Ausstattung von 1897 als auch den neurenaissancen Zierat am Orgelprospekt weitgehend zerstört. Es wurden alle Aufbauten und Verzierungen entfernt und die Pfeifen mit Überlängen versehen. 1960 erfolgten dann nochmals einige "barockisierende" Eingriffe. 1989 Im Rahmen der Kirchenrenovation im Jahre 1989 wurde entschieden, die Orgel wieder in den Zustand von 1897 zurückzuversetzen (siehe ->neue Orgel).
Geschichte
Linsebühlkirche, 1933 St. Gallen SG ____________________________________ Typ: Traktur mech./pneumat. Registratur pneumatisch Windladen Kegelladen Baujahr: 1933 Einweihung: 1. Oktober 1933 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + Pedal Register: 39 Manual I, C - f''', Hauptwerk Bourdon 16 ' 1897 Prinzipal 8 ' 1897 Gedackt 8 ' 1897 Flauto dolce 8 ' 1897 Oktave 4 ' 1897 Flauto major 4 ' 1933 Flöte 4 ' 1897 Weitquinte 2 2/3 ' 1933 Oktave 2 ' 1897 Mixtur IV 2 ' 1933 Cornett III - V 1897 Manual II, C - f''', Positiv Lieblich Gedackt 16 ' 1897 Prinzipalflöte 8 ' 1897 Blockflöte 8 ' 1933 Salicional 8 ' 1897 Prinzipal 4 ' 1933 Nachthorn 4 ' 1933 Waldflöte 2 ' 1933 Mixtur III 1 1/3 ' 1933 Sifflet 1 ' 1960 Oboe 8 ' 1897 Manual III, C - f''', Schwellwerk Gemshorn 8 ' 1897 Bourdon d'écho 8 ' 1897 Nachthorn 8 ' 1933 Octava variata 4 ' 1933 Hornflöte 4 ' 1933 Nazard 2 2/3 ' 1933 Oktavin 2 ' 1933 Larigot 1 1/3 ' 1933 Cymbel III - V 1 ' 1933 Fagott 16 ' 1933 Trompette harmonique 8 ' 1933 Clairon 4 ' 1933 Pedal, C - f' Prinzipalbass 16 ' 1897 Subbass 16 ' 1897 Gedacktbass 16 ' 1933 Oktavbass 8 ' 1897 Flötbass 8 ' 1933 Bombarde 16 ' 1897 Stand: 1933
Goll-Orgel 1897 , Zustand nach Umbau Kuhn, 1933 Linsebühlkirche, nach Umbau 1941 (Entfernung Zierat)
Orgelprofil Ref. Kirche Linsebühl St.Gallen SG
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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