Hier eine Zusammenfassung der Transkription:
Im Mai 1772, anlässlich der Besatzung [Landsgemeinde], wurde
das Podestatenamt Traona [heute Provinz Sondrio] für 3500
Gulden [Abkürzung R] an den Herrn Landeshauptmann [Johann
Florian] von Pelizzary verkauft und dabei eine Orgel für Langwies
als „Trinkgeld“ ausbedungen.
Im Februar 1774 wurde bestimmt, dass der Herr Käufer eine «der
Kirche wohlanstehende» Orgel anschaffen soll. Die Landschaft
[Langwies] werde sich an den Kosten beteiligen.
Diese Orgel wurde vom Meister im September in Chur fertiggestellt.
Dort hat der Herr Landeshauptmann mich, Christen Ziper
beauftragt, diese zuhanden zu nehmen und hierher zu bringen.
Ich begab mich nach Chur, wo ich Fuhrleute von Malix und Grida
beauftragte, mit 4 Ochsen und Wagen die Orgel am 18. und 19.
September via Praden und Tschiertschen hierher zu führen.
Die Orgel wurde am Michaelis Fest [29. September] zum ersten
Mal von Lienhart Brunold von Peist getestet und gespielt.
Am 13. April 1775 hat der Herr Landeshauptmann sich die
Rechnung der Kosten ohne Fuhrlohn durch den Landammann
vorlegen lassen.
Diese belaufen sich für Meister und Geselle mit Trinkgeld auf 350
Gulden. Dazu kommen der Botenlohn [Transport] und das 3-
wöchige Kostgeld für Meister und Knecht. Gesamt 393 Gulden.
Nun fragt der Herr Landeshauptmann, wieviel er davon
übernehmen soll. Die Landschaft überlässt dies ihm.
So erklärt er am 19. April, 280 Gulden als das vereinbarte Trinkgeld
zu übernehmen. Die restlichen 113 Gulden sollen von der
Gemeinde bezahlt werden.
Damit sind alle zufrieden und danken dem Stifter.
Bis heute wurde dem Organisten 10 Gulden, dem Orgelbalg-Treter
2 Gulden vergütet.
Eingerechnet der Fuhrlohn, der Gehäusebau/Empore[?], das
Vergolden des Ornamentschnitzwerks (welches nicht vorgesehen
war) und dies und das, muss die Landschaft 227 Gulden bezahlen.
Damit belaufen sich die Gesamtkosten für die ganze Orgel auf 507
Gulden.