Ref. Kirche, Haas-Orgel
Thalwil ZH
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Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Kegelladen
Baujahr:
1865
Orgelbauer:
Friedrich Haas, Luzern
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
16
+ 4 Transmissionen
Manual I, C - f''', Hauptwerk
Bordun
16 '
*
Principal
8 '
Bordun (doppelt labiiert)
8 '
Floete
8 '
*
Viola di Gamba
8 '
*
Dolcé
8 '
*
Octave
4 '
Floete (überblasend)
4 '
Octave
2 '
*
Mixtur II - V
2 2/3 '
Manual II, C - f''', Nebenwerk
Floete (Transmission)
8 '
Viola di Gamba (Transm.)
8 '
Dolcé (Transmission)
8 '
Floete (Transmission)
4 '
*
Physharmonika
16 '
*
Physharmonika
8 '
Pedal, C - c'
Subbass
16 '
Floete
8 '
Violoncell
8 '
Trompete
8 '
*)
ganz oder teilweise neu
oder rekonstruiert
Koppeln, Spielhilfen:
-
Pedalkoppel I - P
-
Kalkanten-Glocke
-
Schwelltritt für die beiden
Physharmonikas (Windschwellung)
-
Mittels Elektromor betriebene
Schöpfbälge (kein Schleudergebäse)
Stand: 2012
Chronologische Geschichte aller Orgeln in der Ref. Kirche Thalwil:
1865
Bau der ersten Orgel durch Friedrich Haas mit 16 klingenden Registern auf
2 Manualen und Pedal. Die heutige Disposition (2012) entspricht der
Originaldisposition von Haas.
Mechanische Kegelladen mit Kegelventilen nach Haas. Winderzeugung über zwei
Schöpferbälge, die über eine Welle und Pleuel durch ein Schwungrad betätigt
werden (System Haas, kein Schleudergebläse). Winddruck 60 mmWS,
Stimmtonhöhe 435 Hz.
1891
Erste Erweiterung auf 20 Register durch Orgelbauer Carl Theodor Kuhn,
Männedorf.
1902
Umfassende Erweiterungen durch Carl Theodor Kuhn, Männedorf. Die
Disposition wird erweitert, ein Tremulant und ein Schwellwerk eingebaut, die
mechanische durch eine pneumatische Traktur ersetzt und ein neuer Spieltisch
erstellt.
1913
Friedrich Goll, als Nachfolger von Haas, erstellt eine neue Orgel mit
pneumatischen Trakturen und 44 Registern auf 3 Manualen und Pedal (Opus 425,
>Goll-Orgeln). Die Haas/Kuhn-Orgel wird abgebaut und der Kath. Kirchgemeinde
Bülach ZH verkauft.
1933
Umbau und Erweiterung der Goll-Orgel auf 51 Register durch Orgelbau Kuhn AG,
Männedorf. Bei diesem Umbau wurden die Trakturen elektrifiziert.
1943
Ein Brand zerstört die Ref. Kirche in Thalwil bis auf die Grundmauern, und auch
die neue Goll-Orgel wird ein Raub der Flammen.
1946
Bau einer neuen Orgel in der wieder aufgebauten Kirche durch Orgelbau Kuhn
AG, Männedorf, mit 49 klingenden Registern auf 3 Manualen und Pedal (>Kuhn-
Orgel).
1988
Die Kath. Kirchgemeinde Bülach entscheidet sich für eine neue Orgel. Bei einer
Untersuchung der alten "Bülacher" Orgel stellt sich heraus, dass es sich um die
aus Thalwil stammende Haas-Orgel handelt. Die Ref. Kirchgemeinde Thalwil
erklärt sich bereit, dieses Instrument wieder zu übernehmen und als Zweitorgel in
der Ref. Kirche auf der Empore aufzubauen.
1989
Rekonstruktion des Zustandes der Haas-Orgel von 1865 durch Thomas Itten,
Sulz AG. Da die meisten Originalteile, inkl. Gehäuse und Pfeifenmaterial, von
Haas noch vorhanden sind, müssen nur die späteren Ergänzungen entfernt
werden. Fehlende Teile werden anhand der hinterlassenen und bei der Firma Goll
noch vorhandenen Werkstattbücher von Haas und anderer Quellen rekonstruiert.
Der Spieltisch wird gemäss Gehäuseplan und Vorbildern von anderen Haas-
Orgeln neu erstellt.
Ursprünglich stand die Orgel direkt an der Rückwand und ragte zum Teil in die
Nische des mittleren Emporenfensters hinein. Da die neue Empore tiefer ist als
die frühere, abgebrannte Empore, wird die Orgel weiter nach vorne gerückt. Um
aber den ursprünglichen Klangcharakter unverfälscht zu erhalten, erhält das
Instrument eine Rückwand aus mineralischem Material, und auch die Nische des
Emporenfensters wird in der Rückwand nachgebildet.
Bei dieser Orgel handelt es sich nach heutigem Wissen um das letzte von Haas
gebaute Instrument und auch um die einzige Haas-Orgel, die in allen
wesentlichen Teilen erhalten geblieben ist.
2014
Revision der Kuhn-Orgel von 1946 durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf.
Orgelprofil
Ref. Kirche, Haas-Orgel
Thalwil ZH
Orgelverzeichnis
Schweiz
und
Liechtenstein
Orgelverzeichnis
Schweiz
und
Liechtenstein
Infos: Monika Henking, Organistin, Thalwil
Hauptbild und frontale Emporenansicht 2016: Wikimedia commons, Willymann, CC BY-SA 4.0
Übrige Bilder 1999: Dr. François Comment, Burgdorf