1484
Eine erste Orgel wurde von "eim erbern priester mit namen meister Jacoben" gebaut. Die Orgel
soll 10 Register und ein "hohes Pedal" gehabt haben. Es war eine der ersten Orgeln in der
Schweiz, die ein Rückpositiv hatten.
1602
Bau einer neuen Orgel durch einen Orgelbauer Meister Hans aus Basel. Über diese Orgel ist nicht
sehr viel bekannt. Dass es sich um Hans Brunner, Basel, gehandelt haben soll, ist nicht sehr
wahrscheinlich, eher war es Peter Johann (Hans!) Rietsch der diese Orgel baute. Vermutlich
wurde das alte Gehäuse renoviert und wieder verwendet.
1633
Umbau durch "Ulrich Reig" (wahrscheinlich Aaron Riegk). Vermutlich wurde das Instrument bei
dieser Gelegenheit auf die Westempore versetzt.
In den Folgejahren wurde die Orgel mehrmals durch verschiedenen Orgelbauer repariert. Meist
handelte es sich um Reparaturen der Blasbälge.
1660
Kauf von 2 Regalen für die Kirche St. Oswald.
1692
Stiftung eines Positivs, gebaut vom Kaplan und Chorregent Carl Noe Düggelin. Das Instrument
wurde wenig später der Liebfrauenkapelle übergeben.
1700
und folgende Jahre wurden wiederum mehrere Reparaturen an der grossen Orgel durch
verschiedene Orgelbauer gemacht.
1737
Revision durch Orgelbauer Victor Ferdinand Bossart, Baar.
1754
Versetzung eines der beiden Regale in die Kapelle St. Karl. Aus den Pfeifen des andern Regals
wurden zwei Zinn-Ampeln für den Chor gegossen und das Unterteil wurde zu einem Gestell für die
Chorbücher umgearbeitet.
1755
Bau einer von Georg Josef Stadtlin gestifteten Tragorgel (oder Prozessionsorgel) durch Viktor
Ferdinand Bossart, Baar, mit 6 Registern auf einem Manual. Dieses Instrument steht heute im
>Museum Burg in Zug.
1758
und 1759, wiederholte Reparaturen an der grossen Orgel.
1762
Bau einer neuen Orgel durch Viktor Ferdinand Bossart, Baar, auf der erweiterten Westempore. Als
Übergangslösung während der Bauzeit wurde die alte Orgel instand gestellt und nachher
abgebrochen (>Disposition).
1777
- 1875
In den Folgejahren waren für die Orgel durch verschiedenen Orgelbauer mehr als 20
Mal grössere und kleinere Reparaturen nötig.
1816
Buben beschädigten die Tragorgel. Die Reparatur wurde dem "einheimischen" Franz Josef
Remigius Bossart übertragen, obwohl zu der Zeit ein „fremder“ Orgelbauer (Conrad Bloch aus
Aesch/BL) im Frauenkloster Maria Opferung an der Orgel arbeitete und die Reparatur günstiger
gemacht hätte
1891
Bau einer neuen, mechanischen Kegelladenorgel in das alte Gehäuse von Bossart durch Friedrich
Goll, Luzern, mit 19 Registern auf 2 Manualen und Pedal (Opus 98, >Disposition). Das Gehäuse
wurde seitlich erweitert, was den Abbruch der beiden kleinen Seitenemporen bedingte. Das
Rückpositiv wurde stumm.
1917
Einbau eines elektrischen Gebläses durch Orgelbau Goll, Luzern.
1952
Revision und Reparatur der Windladen durch Orgelbau Cäcilia, Luzern.
1972
Neubau im Sinne einer Rekonstruktion der Bossart-Orgel durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon,
mit 27 Registern auf 2 Manualen und Pedal (>Disposition). Das alte Bossart-Gehäuse war aber in
einem so schlechten Zustand, dass erhebliche Teile ersetzt werden mussten. Die durch Goll
angebauten, seitlichen Erweiterungen wurden wieder entfernt. So handelt es sich hier um ein
neues, der Bauweise von Bossart nachempfundenes Instrument.
1986
Generalrevision und Ersatz der Blasbälge durch eine Keilbalganlage in alter Art durch Bernhard
Edskes, Wohlen. Während der Revision stellte Edskes fest, dass im Pedal die Taste f' fehlte (!), die
Pfeifen für diesen Ton aber alle vorhanden waren. Er hat auch die Becher der ersten Oktave des
Fagotts durch neue Holzbecher in voller Länge ersetzt und die Trompete 8' im Hauptwerk
restauriert.
1991
Die ursprüngliche Mixtur im Pedal wird durch Bernhard Edskes durch eine Quinte 5 1/3’ ersetzt.
s/w-Bild und historische Informationen: Josef Grünenfelder, Amt für Denkmalpflege des Kt. Zug
Farbbilder: Christoph Hurni, Bern
Goll-Orgel: Bernhard Hörler, Dietikon, aus „Monografie Orgelbauerdynastie Goll“, 2020.
Grünenfelder, Josef: Die Orgeln im Kanton Zug. Kunstgeschichte und Archäologie im Kanton Zug 1; Balmer, Zug 1994.
Kath. Kirche St. Oswald
Zug ZG
____________________________________
Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Schleifladen
Baujahr:
1972
Einweihung:
19. November 1972
Orgelbauer:
Metzler AG, Dietikon
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
27
Manual I, C - f''', Rückpositiv
Coppel
8 '
Prinzipal
4 '
Hohlflöte
4 '
Oktave
2 '
Sesquialter
1 1/3 ' + 4/5 '
Larigot
1 1/3 '
Scharff III
1 '
Dulcian
8 '
Manual II, C - f''', Hauptwerk
Prinzipal
8 '
Gambe
8 '
Bourdon
8 '
Oktave
4 '
Flûte douce
4 '
Nazard
3 '
Flageolet
2 '
Terz
1 3/5 '
Mixtur IV
2 '
Cymbel II
1/2 '
Trompete
8 '
Pedal, C - f'
Prinzipal
16 '
Subbass
16 '
Oktave
8 '
+
Quinte
5 1/3 '
Oktave
4 '
-
Mixtur III
2 ‘
Posaune
16 '
Trompete
8 '
+/-
Aenderungen 1991
Koppeln, Spielhilfen:
-
Normalkoppeln I - II, II - P, I - P
-
Tremulant auf alle Werke wirkend
-
Orgelpleno
Stand: 2016
Kath. Kirche St. Oswald, 1762
Zug ZG
____________________________________
Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Schleifladen
Baujahr:
1762
Orgelbauer:
Victor Ferdinand Bossart,
Baar
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
26
Manual I, C - c''' kurze 1. Oktave, Rückpositiv
Bourdung
8 '
Principal
4 '
Hol Flouten
4 '
Quint Flouten
3 '
Flageolet
2 '
Mixtur III
Cornet II
Manual II, C - c''' kurze 1. Oktave, Hauptwerk
Prinzipal
8 '
Coppel
8 '
Gamba
8 '
Octav
4 '
Flout dous
4 '
Nahssat
3 '
Sesquialter III
2 2/3 '
Superoktave
2 '
Flageolet
2 '
Mixtur III
2 '
Tertia
1 3/5 '
Larigot
1 1/3 '
Trombgeten
8 '
Pedal, C - a kurze 1. Oktave
Subbass
16 '
Prinzipal
8 '
Quint
6 '
Octav
4 '
Terz
3 1/5 '
Fagott
8 '
Koppeln, Spielhilfen:
-
Normalkoppeln II - I, II - P, I - P
Stand: 1890 (vor Ersatz)
Kath. Kirche St. Oswald, 1891
Zug ZG
____________________________________
Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Kegelladen
Baujahr:
1891
Einweihung:
28. Dezember 1891
Orgelbauer:
Friedrich Goll, Luzern
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
19
+ 1
vacat
Manual I, C - f''', Hauptwerk
Bourdon
16 '
Bourdon
8 '
Principal
8 '
Gamba
8 '
Flauto amabile
8 '
Oktave
4 '
Rohrflöte
4 '
Mixtur III - IV
2 2/3 '
Trompete
8 '
Manual II, C - f''', Schwellwerk
Lieblich Gedackt
8 '
Salicional
8 '
Gemshorn
8 '
Aeoline
8 '
Traversflöte
4 '
Flautino
2 '
Oboe (vorgesehen)
8 '
Tremulant
Pedal, C - d'
Principalbass
16 '
Subbass
16 '
Oktavbass
8 '
Bombarde
16 '
Koppeln, Spielhilfen:
-
Normalkoppeln II - I, II - P, I - P
-
4 feste Kombinationen
Stand: 1971 (vor Ersatz)
Kath. Kirche St. Oswald
Zug ZG
____________________________________
Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Schleifladen
Baujahr:
1972
Einweihung:
19. November 1972
Orgelbauer:
Metzler AG, Dietikon
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
27
Manual I, C - f''', Rückpositiv
Coppel
8 '
Prinzipal
4 '
Hohlflöte
4 '
Oktave
2 '
Sesquialter
1 1/3 ' + 4/5 '
Larigot
1 1/3 '
Scharff III
1 '
Dulcian
8 '
Manual II, C - f''', Hauptwerk
Prinzipal
8 '
Gambe
8 '
Bourdon
8 '
Oktave
4 '
Flûte douce
4 '
Nazard
3 '
Flageolet
2 '
Terz
1 3/5 '
Mixtur IV
2 '
Cymbel II
1/2 '
Trompete
8 '
Pedal, C - f'
Prinzipal
16 '
Subbass
16 '
Oktave
8 '
+
Quinte
5 1/3 '
Oktave
4 '
-
Mixtur III
2 ‘
Posaune
16 '
Trompete
8 '
+/-
Aenderungen 1991
Koppeln, Spielhilfen:
-
Normalkoppeln I - II, II - P, I - P
-
Tremulant auf alle Werke wirkend
-
Orgelpleno
Stand: 2016