1583
Erster Nachweis, wonach ein „Orgalist“ bezahlt wird. In den folgenden
anderthalb Jahrhunderten ist in den Quellen mehrmals von
Orgelreparaturen die Rede, die jedoch wahrscheinlich nur kleine
Positivorgeln betreffen.
1736
Der Orgelbauer Johann Jakob Bommer, Weingarten bei Lommis TG, baut
eine grosse Orgel mit 18 Registern auf Hauptwerk, Rückpositiv und
Pedal. Dabei verwendet er auch gebrauchte Orgelteile: Das Rückpositiv
z.B. trägt die Jahreszahl 1705. Die ursprüngliche Disposition ist nicht
überliefert.
1741
Bommer fügt im Pedal eine Posaune 8‘ hinzu.
1760
und 1769 erweitert der Orgelbauer Johann Conrad Speisegger,
Schaffhausen, das Pfeifenwerk.
1857
Bis zu diesem Jahr finden weitere Eingriffe durch verschiedene
Orgelbauer statt.
1869
Aufhebung des Klosters und Umwandlung in ein kantonales Alters- und
Pflegeheim. Die Orgel bleibt von da an weitgehend unbenutzt.
1928
Im Rahmen einer Kirchenrenovation wird die Orgel durch Orgelbau Kuhn
AG, Männedorf, untersucht. Sie ist vollständig unspielbar.
1943
Mitten im Zweiten Weltkrieg wird das Instrument durch Orgelbau Kuhn
nach damaligen Kriterien „restauriert“, d.h. stark verändert (siehe dazu
den oben aufgeführten Artikel von Friedrich Jakob).
1969
Erneute Restaurierung durch Orgelbau Kuhn. Die mutmassliche
Originaldisposition wird so weit wie möglich wiederhergestellt. Die 1943
eingefügte, 30-tönige Standardpedallade wird durch eine Rekonstruktion
der ursprünglichen Lade mit kurzer grosser Oktave ersetzt. Weitere
Umbauten von 1943 werden ebenfalls rückgängig gemacht. Die Orgel
erhält eine ungleichstufige Stimmung nach Werckmeister II.
2007
Revision der Orgel und der original erhaltenen Balganlage mit fünf
Keilbälgen durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf.
St. Katharinental, Klosterkirche
Diessenhofen TG
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Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Schleifladen
Baujahr:
1736
Orgelbauer:
Johann Jakob Bommer,
Weingarten bei Lommis TG
Rekonstruktion:
1943/1969
Orgelbauer:
Kuhn AG, Männedorf
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
19
Manual I, CDEFGA - c''', Rückpositiv
Coppel
8 '
Principal
4 '
Rohrflöte
4 '
Octave
2 '
Quinte
1 1/2 '
Cymbel II
1 '
Manual II, CDEFGA - c''', Hauptwerk
Principal
8 '
Gedackt
8 '
Gamba
8 '
Octave
4 '
Spitzflöte
4 '
Quinte
3 '
Superoctave
2 '
Mixtur IV
1 1/3 '
Pedal, CDEFGA - a°
Subbass
16 '
Octavbass
8 '
Quinte
6 '
Hintersatz V
4 '
Posaune
8 '
Koppeln, Spielhilfen:
-
Manualschiebekoppel I - II
Stand: 2012
Informationen: Angelus Hux, Alexander Troehler: KlangRäume - Kirchen und Orgeln im Thurgau,
Frauenfeld 2007, S. 424f.
Friedrich Jakob: „Geschichte und Restauration der Orgel von St. Katharinental“, in: Bulletin der St. Galler
Orgelfreunde OFSG 1/1983, S. 4-6 (pdf-Datei)
Hauptbild, Raumansicht und Bild Spieltisch: Peter Brunner, Stein am Rhein
Orgelverzeichnis
Schweiz
und
Liechtenstein
Orgelprofil
St. Katharinental, Klosterkirche
Diessenhofen TG