1799 In der alten Kirche erhält der Vorsänger die Erlaubnis, eine Orgel aufzustellen, sofern diese aus Spendengeldern bezahlt werde. 1892 In der neu errichteten Kirche baut Max Klingler, Rorschach, eine mechanische Kegelladenorgel mit 20 Registern auf 2 Manualen und Pedal in einem neugotischen Gehäuse. 1923 Umbau durch Jakob Zimmermann, Basel, und Erweiterung auf 51 klingende Register und 5 Transmissionen. 16 Register stammen aus der Vorgängerorgel. Das neugotische Gehäuse wird durch einen Freipfeifenprospekt ersetzt. 1931 Revision durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, mit klanglicher Aufhellung der Disposition. 1932 Bis 1933 lässt der Organist und Orgelexperte Hans Biedermann auf eigene Rechnung weitere klangliche Änderungen durchführen. 1943 Im Rahmen einer Kirchenrenovation wird der Chor, in dem die bisherige Orgel frei aufgestellt war, durch eine Mauer mit drei Spitzbogenöffnungen abgetrennt. 1944 Bau einer neuen Orgel durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, mit 46 klingenden Registern auf 3 Manualen und Pedal. Einiges Pfeifenmaterial aus der Vorgängerorgel wird wiederverwendet. Die zahlreichen Interventionen des Experten Biedermann führen zum Rückzug der Firma Kuhn. Die Orgel wird schliesslich durch die Orgelbau Genf AG vollendet, die fortan auch den Unterhalt besorgt. 1971 Bis zum Amtsantritt des des neuen Organisten André Manz finden noch weitere, nur teilweise dokumentierte Veränderungen statt. Das altersschwache Instrument wird durch zahlreiche Experten begutachtet. 1973 Im Anschluss an eine Kirchenrenovation baut Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, die Orgel um. Die Trakturen werden elektrifiziert, und es wird ein neuer Spieltisch mit einer 8-fachen Setzeranlage eingebaut. Die Disposition wird um vier Register erweitert. Hinter der mittleren Öffnung befinden sich das Positiv (vorn) und das Schwellwerk (hinten). In den beiden seitlichen Öffnungen stehen, in C- und Cis-Seite geteilt, das Hauptwerk (vorn) und das Pedal (hinten). 1983 Reparatur des Gebläsemotors und Einbau von Pistons im Spieltisch. 1992 Revision durch Kuhn AG, Männedorf. Die Spillflöte 8' im Pedal wird durch ein Cello 8' ersetzt. 1999 Einbau einer neuen, elektronischen Setzeranlage.
Ref. Kirche Amriswil TG ____________________________________ Typ: Traktur mech./pneumat. Registratur pneumatisch Windladen Manuale: Schleifladen Pedal: 2 Taschenladen Baujahr: 1944 Einweihung: 10. September 1944 Umbau: 1973 Einweihung: 11. Mai 1974 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + Pedal Register: 49 + 3 Transmissionen + 1 Auszug Manual I, C - g''', Hauptwerk Rohrgedeckt 16 ' Prinzipal 8 ' Flauto major 8 ' Gemshorn 8 ' Oktave 4 ' Flöte 4 ' Superoktave 2 ' Mixtur major IV 1 1/3 ' Mixtur minor IV 1 ' Cornett II - V 8 ' Trompete 8 ' Manual II, C - g''', Positiv Salicional 8 ' Coppelflöte 8 ' Prinzipal 4 ' Rohrflöte 4 ' Spitzflöte 4 ' Quinte (Auszug) 2 2/3 ' Sesquialter 2 2/3 ' + 1 3/5 ' Oktävlein 2 ' Waldflöte 2 ' Sifflöte 1 ' Cymbel IV 1/2 ' Musette 16 ' Krummhorn 8 ' Tremulant Manual III, C - g''', Schwellwerk Gedeckt 16 ' Geigenprinzipal 8 ' Flauto 8 ' Gedeckt 8 ' Gamba 8 ' Voix céleste 8 ' Ottava 4 ' Fugara 4 ' Gedecktflöte 4 ' Nasard 2 2/3 ' Oktave 2 ' Terz 1 3/5 ' Larigot 1 1/3 ' Plein-jeu IV - VI 1 1/3 ' Fagott 16 ' Trompete 8 ' Oboe 8 ' Clairon 4 ' Tremulant Pedal, C - f' Untersatz (Transmission) 32 ' Prinzipalbass 16 ' Subbass 16 ' Gedecktbass (Transmiss.) 16 ' Oktavbass 8 ' Cello 8 ' Gedeckt (Transmission) 8 ' Flötbass 4 ' Mixtur IV 2 2/3 ' Posaune 16 ' Singend Cornett 4 ' Koppeln, Spielhilfen: - Normalkoppeln III - II, III - I, II - I, III - P, II - P, I - P - Superoktavkoppel P - P - Einführungstritt Normalpedal - 8-fache Setzerkombination - 2 feste Kombinationen (Org. pleno/Tutti) - Registercrescendo mit Absteller - Koppeln aus Crescendo - Absteller Man. 16' und 32' - Absteller Zungen - Absteller Mixturen 1999: Elektronische Setzeranlage Stand: 2012
Informationen: - Franz Lüthi, „Die Kuhn-Orgel in der evangelischen Kirche Amriswil“, in: Bulletin der St. Galler Orgelfreunde OFSG 4/2002, S. 59-83 (pdf-Datei) - Angelus Hux, Alexander Troehler: KlangRäume - Kirchen und Orgeln im Thurgau, Frauenfeld 2007, S. 52-57 Hauptbild: Christoph Hurni, Bern Übrige Bilder und Disposition 1944: Kuhn AG, Männedorf
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
Orgelprofil Ref. Kirche Amriswil TG
Galerie Galerie
Geschichte Raumansicht 1944