Reproduktion der Zeichnung mit freundlicher Genehmigung des Staatsarchivs St. Gallen (Signatur ZMH 64/009). Infos: Rudolf Lutz, Organist, St. Gallen; Hansjörg Gerig: "Die Orgeln der Kirche St. Laurenzen", Ref. Kirchgemeinde St. Gallen, Broschüre 1979 Friedrich Jakob: "Die Neubewertung der Neugotik", Bericht zur Restaurierung, 2006, (pdf-Datei)
1518 Eine erste Orgel wurde 1518 von Ruprecht Eggstetter gebaut. 1529 Dieses Instrument wurde aber während der Reformation im Jahre 1529 wieder abgebrochen. 1722 Während mehr als 200 Jahren blieb der Kirchengesang ohne Begleitung, bis dann 1722 "Trompeter und Hautboisten" bei den Gottesdiensten mitwirkten. 1762 wurde wieder eine Orgel beschafft, die von Johann Jakob Bommer aus Weingarten "in althergebrachter Tradition" auf der Ostempore gebaut wurde und fast 90 Jahre Bestand hatte. 1850 wurde im Rahmen der Kirchenrenovation und -Umgestaltung die Orgel demontiert. Dabei zeigte sich, dass der Zahn der Zeit doch erheblich grössere Schäden angerichtet hatte, als zuerst angenommen wurde. Zudem hatte sich der Zeitgeschmack geändert und man entschloss sich, eine neue Orgel anzuschaffen. 1856 Den Auftrag dazu erhielt Martin Braun aus Hofen (Württemberg D). Nach einiger, hauptsächlich durch den Orgelbauer verursachten Zeitverzögerung konnte die Orgel 1856 eingeweiht werden (>Disposition). Die gute Qualität der Orgel war unbestritten, doch begann trotzdem ein Expertenstreit, der sich hauptsächlich an Stilfragen entzündete. In den folgenden Jahren haben dann verschiedene Orgelbauer Dispositionsänderungen vorgenommen, hin zur Romantik und wieder zurück zum Barock. 1894 wurde ein Wassermotor zur Winderzeugung eingebaut, der bis 1908 in Betrieb war. 1908 Umbau durch Orgelbau Goll & Cie, Luzern, in eine pneumatische Taschenladen-Orgel mit 50 klingenden Registern auf 4 Manualen und Pedal (Opus 326, >Disposition). Eigentlich war dies ein Neubau im alten Gehäuse und unter Verwendung einiger alter Register. 1940 Eine weitere Organisten-Generation setzte einige wenige Dispositions- Änderungen durch. 1975 In den sechziger Jahren hat die Pneumatik vor allem wegen den starken Temperaturschwankungen stark gelitten. Wegen Umbauarbeiten am Ostfenster musste der Mittelturm entfernt werden. Dabei zerstörte man die Pneumatik derart, dass die Orgel unspielbar geworden war und abgebrochen wurde. Bis zur Anschaffung einer neuen Orgel behalf man sich mit einem kleinen Positiv. ->Orgel1979.
Geschichte
Kirche St. Laurenzen, Ostempore St. Gallen SG ____________________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur mechanisch Windladen Kegelladen Baujahr: 1856 Orgelbauer: Martin Braun, Hofen (Württemberg D) Manuale: 3 + Pedal Register: 36 + 1 Auszug Manual I, C - d''', Hauptwerk Prinzipal 16 ' Bourdon 16 ' Prinzipal 8 ' Viola da Gamba 8 ' Gemshorn 8 ' Prinzipalflöte 8 ' Rohrflöte (Auszug) 8 ' Oktave 4 ' Kleingedackt 4 ' Waldflöte 2 ' Mixtur major III - IV 2 2/3 ' Mixtur minor IV 1 1/3 ' Cornett III - V 8 ' Trompete 8 ' Manual II, C - d''', Positiv Prinzipal 8 ' Bordunflöte 8 ' Gedackt(ab g° doppelt labiert) 8 ' Salicional 8 ' Oktave 4 ' Rohrflöte 4 ' Superoktave 2 ' Mixtur V 2 ' Fagott und Oboe 8 ' Manual III, C - d''', Positiv Fugara 8 ' Gedackt 8 ' Vox humana 8 ' Spitzflöte 8 ' Flauto dolce 4 ' Quintflöte 2 2/3 ' Pedal, C - d' Prinzipalbass 16 ' Subbass 16 ' Violonbass 16 ' Oktavbass 8 ' Violoncello II 8 ' Posaune 16 ' Trompete 8 ' Oktave 4 ' Koppeln, Spielhilfen: nicht mehr bekannt Stand: 1908 (vor Umbau)
Orgel auf Ostempore, ohne Rückpositiv, mechanische Kegelladen, Martin Braun 1856, 3P/36 Orgel 1762, Jakob Bommer, Weingarten / Zeichnung Staatsarchiv St. Gallen.
Orgelprofil Ref. Kirche St. Laurenzen, alte Orgeln St. Gallen SG
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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