Historische Infos: Aus "Orgeln des Kantons SG", Amt für Kulturpflege SG Hansjörg Gerig: Die historische Chororgel in der Kathedrale St.Gallen, Mathis Orgelbau AG, Näfels 2007 (Zusammenfassung, pdf-Datei)
1770 Bau der ins Chorgestühl integrierten, in ein Epistel- und Evangelienwerk geteilten Chororgel durch Victor Ferdinand und Karl Joseph Maria Bossard aus Baar. Geplant sind 32 Register auf 2 Manualen und Pedal. Die vorgesehene Trakturverbindung unter dem Chor hindurch kann jedoch nicht verwirklicht werden. Es bleibt deshalb bei zwei separaten Orgeln mit je einem einmanualigen Spieltisch. 1825 Umbau durch Franz Anton Kiene, Langenargen (D), in den alten Gehäusen. Laut Vertrag von 1823 ist eine zweimanualige Orgel mit 24 Registern geplant. Realisiert werden schliesslich 29 bzw. 30 Register, die auf Epistelseite (rechts, zweimanualiger Spieltisch) und Evangelienseite (links, einmanualiger Spieltisch) verteilt sind. Nur etwa ein Drittel der Pfeifen stammt von Bossard, der Rest wird von Kiene ganz oder teilweise neu gebaut. Aus technischen Gründen lassen sich von der Epistelseite aus nur 23 bzw. 24 Register zusammen ziehen, denn das Evangelienpedal ist nur vom einmanualigen Spieltisch aus spielbar. 1939 Restaurierung des inzwischen kaum mehr benützten Instrumentes durch Franz Gattringer, Horn. Klanglich wird bis auf den Einbau einer Manualtrompete nur wenig verändert. Die Traktur der Evangelienseite und die gesamte Registratur werden aber pneumatisch angelegt. Zusätzlich baut Gattringer eine Barkermaschine für die Kopplung der Manuale ein. Die Revision darf trotz zeitbedingter Einschränkungen als gelungen bezeichnet werden, da wertvolles historisches Material erhalten bleibt. 1967 Nach einer Domrenovation restauriert Orgelbau Mathis AG, Näfels, die Orgel. Die Traktur wird neu wieder rein mechanisch angelegt, und der 1939 stillgelegte Evanglienspieltisch wird wieder aktiviert. Die Disposition wird in Unkenntnis späterer Quellen dem Bossart-Zustand angenähert. 2006 Generalrevision durch Orgelbau Mathis AG, Näfels. Ein Cornetto 2 2/3‘ und eine Vox humana ersetzen stilistisch unpassende Register von 1967. Zudem wird eine ungleichschwebende Stimmung gelegt (Neidhard III).
Geschichte
Kathedrale, Chororgel St. Gallen SG ____________________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur mechanisch Windladen Schleifladen Baujahr: 1825 Orgelbauer: Franz Anton Kiene, Langenargen D Manuale: 2 + Pedal Register: 34 Manual I, C - f''', Epistelwerk Gross Bourdong 16 ' Principal 8 ' Copell 8 ' Quintatön 8 ' Viola (schwebend) 8 ' Octav 4 ' Flauto 4 ' Cornetto II 2 2/3 ' Flageolet 2 ' Larigott 1 1/3 ' Fournitur III 2 ' Trompeten 8 ' Manual II, C - f''', Evangelienwerk Principal 8 ' Flaut travers 8 ' Copell 8 ' Gamba 8 ' Octav 4 ' Flute dous 4 ' Quint Flauten 2 2/3 ' Superoctav 2 ' Terzia 1 3/5 ' Mixtur III 1 ' Vox humana 8 ' Tremulant Pedal, C - d', Epistelseite (nur vom zweimanualigen Spieltisch aus spielbar) Praestant 16 ' Subbass 16 ' Principal 8 ' Cello 8 ' Mixtur III 4 ' Bombard 16 ' Trompeten 8 ' Pedal, C - d', Evangelienseite (nur vom einmanualigen Spieltisch aus spielbar) Subbass 16 ' Principalbass 8 ' Cello 8 ' Octava 4 ' Koppeln, Spielhilfen: Zweimanualiger Spieltisch Epistelseite: - Normalkoppeln II - I, I - P - Sperrventil Epistelseite Einmanualiger Spieltisch Evangelienseite: - Pedalkoppel Stand: 2012
Chororgel, Epistelseite (Männerseite) Chororgel, Evangelienseite (Frauenseite) Raumansicht Chor, links: Evangelienseite (Frauenseite); rechts: Epistelseite (Männerseite) Spieltisch für beide Orgelseiten jeweils auf beiden Seiten ins Chorgestühl integriert
Orgelprofil Kathedrale, Chororgel St. Gallen SG
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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