Ref. Kirche, Chororgel
Klosters GR
_______________________________
Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Windladen
Schleifladen
Baujahr:
1686
Orgelbauer:
Elias Köberle, Konstanz
Manuale:
1
Register:
5
Manual I, CDEFGA - c‘‘‘
Copula
8 '
Prinzipal
4 '
Oktave
2 '
Quinte
1 1/3 '
Cymbel
1 '
Tremulant
Rossignol
Stand: 1999
Nach dem Orgelpositiv aus dem 16. Jahrhundert gilt diese kleine Orgel als zweitälteste,
original erhaltene Orgel des Kantons Graubünden. Orgelbauer und Baujahr sind im
Orgelinnern vermerkt:
"Ich Elias Köberle von Memmingen, Orgelmacher zu Constanz,
habe dieses Orgelwerkli gemacht anno 1686"
Im Innern der Keilbälge sind weitere Inschriften(Traktate), zum Teil in Zierschrift, zum
Vorschein gekommen.
Von Elias Köberle ist bekannt, dass er Orgeln in Pfullendorf, Waldshut und Tiengen gebaut hat,
von denen aber keine erhalten geblieben ist. Die Orgel in Klosters dürfte somit das einzige
noch bekannte Instrument dieses Orgelbauers sein.
Das Instrument hat einen doppelseitigen Prospekt, war also zur freien Aufstellung im Raum
gedacht.
Eine weitere Inschrift weist auf Heinrich Albertin hin, der 1686 die Orgel spielte. Dieser war
aber damals erst 20 Jahre alt, sodass als ursprünglicher Besitzer sein Vater, Hans Jakob
Albertin, 1631 - 1699, Pfarrer und späterer Dekan in Ermatingen, oder die dortige
Kirchgemeinde in Frage kommen. Ein eingeprägtes Wappen auf einer Prospektpfeife weist auf
die Zürcher Familie Lavater hin, die ebenfalls als frühere Besitzer in Frage kommen.
Unklar ist, wie die Orgel dann im 19. Jahrhundert den Weg nach Graubünden gefunden hat.
Bis 1929 versah die Orgel ihren Dienst in der singenden Gemeinde der Kirche Serneus von wo
sie dann nach Klosters gelangte.
Merkmale:
-
Die Orgel wird stehend gespielt !
-
Stimmung mitteltönig
-
Winderzeugung mit 2 mehrfaltigen Keilbälgen,
nur über Kalkantenbetrieb seitlich der Orgel
-
Beidseitiger Orgelprospekt mit Flügeltüren
Geschichtlicher Verlauf:
1686
Bau einer Orgel durch Elias Köberle für einen nicht mehr feststellbaren Auftraggeber.
1767
Kauf der von Konrad Speisegger, Schaffhausen, um 1730 für den "Ratsherrn Steiner"
in Winterthur ZH gebauten Hausorgel.
1770
Reparaturen an der Köberle-Orgel durch Pankratius Kayser, St. Margarethen TG.
19.Jh.
versetzen der Köberle-Orgel nach Serneus.
1897
Reparatur der Köberle-Orgel (in Serneus) durch Max Klingler, Rorschach
SG.
1901
Beim Bau einer neuen Hauptorgel durch Goll, Luzern, wurde die Speisegger-Orgel
nach St. Antönien versetzt.
1916
Renovation der Köberle-Orgel (in Serneus) durch Jakob Metzler, Felsberg GR.
1929
versetzen der Köberle-Orgel von Serneus ins Museum "Nutli-Hüschi" in Klosters.
1994
Renovation der Köberle-Orgel durch Orgelbau Felsberg und erneute Aufstellung in der
Ref. Kirche Klosters.
Neben dieser ehemaligen, umgebauten Hausorgel gibt es noch eine Hauptorgel in der Ref.
Kirche.