Christkath. Predigerkirche,
Schwalbennestorgel
Basel BS
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Typ:
Traktur:
mechanisch
Registratur:
mechanisch
Windladen:
Schleifladen
Baujahr:
1985
Orgelbauer:
Sebastian Blank, Herwijnen NL
Manuale:
2 + P
Register:
11
Manual I, F - a'', Hauptwerk
Praestant
8 '
Gedackt
8 '
Oktave
4 '
Quinte
2 2/3 '
Superoktave
2 '
Hörnli II
1 1/3 ' + 4/5 '
ab c'
2 2/3 ' + 1 3/5 '
Mixtur IV - VI
1 1/3 '
Cimbel II
1/2 '
Manual II, F - a'', Brustwerk
Flöte
4 '
Gemshorn
2 '
Regal
8 '
Pedal, C - c'
Kontra-G, (G - c')
16 ‘
F - c' an Hauptwerk angehängt,
C - E eigene Pfeifen.
Sonderregister:
Vogelsang
Cimbelstern
Koppeln, Spielhilfen:
Tremulant auf alle Werke wirkend
Sperrventil für Manual I und Pedal
Sperrventil für Manual II
Stand: März 2003
Bei der Kirchenrenovation der Predigerkirche 1974 - 1978 wurden an der südlichen Orgelwand
Malereien freigelegt, welche die ersten beiden Orgeln der Kirche darstellen. Es handelte sich
einerseits um eine kleinere Schwalbennestorgel mit Blockwerkwindlade und um die grössere
Silbermannorgel. Heute gibt es in der Predigerkirche insgesamt vier Orgeln. Neben dem von
privater Seite gestifteten italienischen Positiv und der Silbermann-Orgel auf der Westempore steht
im Chor noch eine Truhenorgel und über dem Lettner die hier dokumentierte Schwalbennestorgel.
1233
entstand ein Dominikanerkloster, dessen heutige Predigerkirche die Klosterkirche war.
1356
Beim Erdbeben von 1356 wurden grosse Teile der Kirche zerstört und in den folgenden
Jahrzehnten wieder aufgebaut.
1440
Das Erstellungsjahr der ersten Schwalbennestorgel ist nicht mehr genau feststellbar, es
muss aber vor 1440 gewesen sein, da der Organist "Magister Michael, organista" welcher
auf dieser Orgel spielte, 1442 gestorben ist.
1493
Ungefähr im Jahre 1487 erhielt der Orgelbauer Johannes Tugy den Auftrag ein neues
Werk "ganz und gar mit Laden, anderm Gehuss, Pfiffen, Styme und Registern" zu bauen
welches 1493 fertiggestellt wurde und das Vorbild der jetzigen Schwalbennestorgel ist.
1529
während der Reformation werden Teile der Inneneinrichtung zerstört. Der
Dominikanerorden wird aufgelöst.
1614
Von nun an wird die Predigerkirche von der französischsprachigen, reformierten
Kirchgemeinde genutzt.
1684
Der Chor wird durch eine Holzwand abgetrennt und als Salz- und Getreidenlager
verwendet.
1978
Während der Kirchenrenovation entstand der Wunsch, dem Gotteshaus der Dominikaner
mit einer Rekonstruktion der Schwalbennestorgel ein wesentliches Klangelement
zurückzugeben.
1985
Dieser Wunsch wurde von der Christkatholischen Kirchgemeinde, welche jetzt die
renovierte Kirche nutzt und der Basler Denkmalpflege aufgrund der Wandmalereien, eines
aufgefundenen Mauerdurchbruches für den Windkanal sowie des Orgelvertrages mit Tugy
vom Orgelbauer Sebastian Blank realisiert.
Trotz der bescheidenen Vorlagen war die Grösse und die Form der Orgel ziemlich klar
bestimmt. Es handelt sich um ein Werk mit Mittelturm und zwei Seitentürmen auf 8 ' -
Basis. Das Gehäuse wurde unter Berücksichtigung des alten Fussmasses sowie gotisch
geometrischer Formen ganz aus Tannenholz gebaut. Das Windsystem wurde mit
Oberschleifen, dem wahrscheinlich ältesten Schleifladensystem, ausgeführt. Für die
Winderzeugung wurde ein voll funktionsfähiges Tretbalgsysten mit drei Tretbälgen erstellt.
Parallel dazu kann der Wind aber auch über einen elektrischen Ventilator erzeugt werden.
Die Pfeifen wurden mit einer bei Tugy damals üblichen sehr hohen Bleilegierung erstellt.
Die Disposition, welche für das Vorbild nicht mehr bekannt ist, wurde in Anlehnung an den
Orgelbauvertrag Tugys für die Stadtkirche Biel aus dem Jahre 1517 konzipiert. Dabei
wurde ein Brustpositiv hinzugefügt.
Stimmung:
a = 440 Hz, mitteltönig mit 8 reinen Terzen, Wolfsquinte gis - es
Am 1. Dezember 1985 wurde die neue "alte" Schwalbennestorgel eingeweiht.
2015
Revision durch Orgelbau Klahre, Basel.
2020
Revision Balganlage durch Orgelbau Klahre, Basel.