1100
Vor rund 1000 Jahren wurde die erste Kirche in Meiringen gebaut. In den
folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche sieben Mal durch den
Wildbach zerstört.
1763
Wann die Kirche das erste Mal eine Orgel erhielt, ist nicht bekannt. Die
Orgel, welche als Ausgangsbasis für die Restaurierung diente, wurde ca.
1763 auf einer Empore gebaut, damit diese beim nächsten Wildwasser
"trocken bleibe". Es wurden dann aber massive Wildwasser-Verbauungen
erstellt, welche die Kirche und die Orgel vor weiteren Beschädigungen
schützten und zwar bis heute. Da auf der Empore nur eine geringe Höhe
für die Orgel übrig blieb, entstand ein in den Proportionen ziemlich
gedrungener Orgelprospekt.
1973
Bei einer Kirchenrenovation im Jahre 1973 wurde die Empore abgerissen,
da sie ja die Funktion als "Hochwasserschutz" längst verloren hatte. Eine
neue Orgel musste also wieder auf den Boden gestellt werden. Orgelbau
Rieger, Schwarzach A, baute ein neues Instrument im alten Gehäuse,
wobei alle lotrechten Masse verlängert und so umgebaut wurde, dass das
Instrument eine ästhetische Einheit mit dem Kirchenraum bildet. Damit
wurde aber auch gleichzeitig die historische Substanz der alten Orgel
verändert und aufgegeben.
2003
Die hier angegebene Disposition entspricht dem Zustand vom Juli 2003
mit der etwas ungewohnten Reihenfolge der Manuale.
2014
Revision durch Orgelbau Wälti, Gümligen.
Anekdote am Rande:
1684 wurde eine der Kirchen vom Brückenbauer Melker Gehren gebaut. Das Dach überspannte
das 17 m breite Kirchenschiff ohne Stützen. Das war den Meiringern doch zu unheimlich und sie
verlangten, dass jeder Binder durch zwei Säulen zu stützen sei. Vielleicht war Gehren beleidigt,
wie wenig die Meiringer seiner Baukunst trauten. Er hat dann zwar die Säulen eingebaut, nur
nicht als Stützen, denn er hat diese an das Dach angehängt und sie berührten den Boden nicht!
Bilder:
Ref. Kirchgemeinde Meiringen,
Infos:
Rudolf Bruhin, Konsulent EKD, Basel