Informationen: Hans Häusermann, Organist, Lostorf
Sybille Erismann: “Die spannende Geschichte der Orgeln in der Stadtkirche Aarau”, in: Aargauer Neujahrsblätter
86 (2012), S. 42-50
Bilder 2006
: Dr. François Comment, Burgdorf
Aktualisierung und Bilder 2015
: Herbert Baumann, Organist, Rupperswil
Ref. Stadtkirche, Hauptorgel
Aarau AG
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Typ:
Traktur
mechanisch
Registratur
elektrisch
Windladen
Schleifladen
Baujahr:
1962
Einweihung:
6. Januar 1963
Orgelbauer:
Kuhn AG, Männedorf
Manuale:
4
+ Pedal
Register:
61
Manual I, C - g''', Rückpositiv
Gedackt
8 '
Quintatön
8 '
Prinzipal
4 '
Rohrflöte
4 '
Oktave
2 '
Blockflöte
2 '
Larigot
1 1/3 '
Sesquialter
2 2/3'+ 1 3/5 '
Mixtur III - IV
1 '
Cymbel IV
1/2 '
Rankett
16 '
Krummhorn
8 '
Musette
4 '
Tremulant
Manual II, C - g''', Hauptwerk
Praestant
16 '
Prinzipal
8 '
Rohrflöte
8 '
Oktave
4 '
Spitzflöte
4 '
Oktave
2 '
Mixtur major IV
2 2/3 '
Mixtur minor IV
1 1/3 '
Cornett V (ab f°)
8 '
Fagott
16 '
Zinke
8 '
Manual III, C - g''', Schwellwerk
Rohrflöte
16 '
Prinzipal
8 '
Koppelflöte
8 '
Salicional
8 '
+2015
Voix céleste
8 '
Oktave
4 '
Hohlflöte
4 '
Quinte
2 2/3 '
Waldflöte
2 '
Terz
1 3/5 '
Mixtur IV - V
2 '
-2015
Scharf III - IV
2/3 '
Trompete
8 '
Oboe
8 '
Clairon
4 '
+2015
Tremulant
Manual IV, C - g''', Brustwerk
Holzgedackt
8 '
Spitzgedackt
4 '
Schwiegel
2 '
Oktave
1 '
Terzian II
1 3/5 ' + 1 1/3 '
Cymbel III - IV
1/4 '
Regal
8 '
Pedal, C - f'
Untersatz
32 '
Prinzipalbass
16 '
Subbass
16 '
Prinzipal
8 '
Spitzflöte
8 '
Oktave
4 '
Flöte
4 '
Nachthorn
2 '
Rauschpfeife V
4 '
Mixtur V
2 '
Posaune
16 '
Sordun
16 '
Trompete
8 '
Dulcian
8 '
Clairon
4 '
Schalmei
4 '
Koppeln, Spielhilfen:
-
Normalkoppeln IV - II, III - II, I - II,
IV - P, III - P, II - P, I - P
+2015
Elektronische Setzeranlage
mit 11’000 Kombinationen
Registercrescendo
Stand: 2015
1453
Der erste Hinweis auf eine Orgel geht auf das Jahr 1453 zurück, als der
Kaplan der damals noch katholischen Stadtkirche, Hans Meyer, seine
Privatorgel in der Kirche aufstellt.
1533
Nach der Reformation steht die Orgel noch bis 1533 in der Kirche, bis sie
der Kaplan an einen Kannengiesser verkauft.
1755
Der Orgelbauer Johann Conrad Speisegger, Schaffhausen, stellt in der
Kirche eine gebrauchte Orgel auf, die um 1700 von den Orgelbauern
Jakob und Joachim Rychener aus Rupperswil erbaut und 1728 für die
Berner Predigerkirche (Französische Kirche) erworben worden ist.
Nachdem das Instrument in Bern wegen eines geplanten Orgelneubaus
redundant geworden ist, verschenkt es die Stadt Bern nach Aarau. Der
Orgelbauer Speisegger installiert die Orgel auf dem Lettner und erweitert
das ursprünglich einmanualige Werk um ein Rückpositiv. Fassung,
Ornamente und Verzierungen entstehen nach seinen Anregungen. Der
Mittelturm ist gekrönt von zwei Engeln und einer Kartusche, auf der die
Inschrift "IN LAUDEM DEI" (zur Ehre Gottes) steht. Das pannenanfällige
Instrument erfordert häufige Reparaturen, versieht aber seinen Dienst in
Aarau während mehr als hundert Jahren, bis es im Rahmen einer
Kirchenrenovation abgebrochen wird.
1891
Der Orgelbauer Friedrich Goll, Luzern, baut hinter den historischen
Prospekt, der bis zu den Seitenwänden der Kirche durch Gitterwerk
verbreitert wird, ein neues Instrument mit mechanischen Kegelladen und
50 Registern auf 3 Manualen und Pedal (Opus 90). Das Rückpositiv der
alten Orgel wird entfernt.
1962
Bau einer neuen Orgel durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, mit
61 Registern auf 4 Manualen und Pedal. Der Prospekt von 1756 wird
wiederum beibehalten und durch ein Rückpositiv in imitierenden Formen
erweitert.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden die originalen elektrischen
Setzerkombinationen durch eine elektronische Setzeranlage mit 640
Kombinationen ersetzt.
2015
Generalrevision durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Im Schwellwerk
ersetzt eine Voix céleste 8‘ das ursprüngliche Scharf 2/3’, und es wird ein
Tremulant eingefügt. Dazu kommen eine neue elektronische Setzeranlage
mit 11’000 Kombinationen sowie ein mehrfach programmierbares
Registercrescendo.
2025
Reparatur der Balganlage durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf.