1646 Der Orgelbauer Niklaus Schönenbüel (1600-1668) aus Alpnach OW errichtet auf einer Empore über der Sakristei eine hinterspielige Chororgel mit 8 Registern auf einem Manual ohne Pedal. Der >Originalvertrag vom 11. Februar 1945 ist im Staatsarchiv Nidwalden erhalten. Das Gehäuse verfügt ursprünglich über Flügeltüren. 1713 Reparatur von Hitzeschäden als Folge einer Feuersbrunst in Stans. 1826 Umbau durch Heinrich Braun aus Spaichingen oder Leodegar Kuster aus Lunkhofen. Das Regal wird durch eine Mixtur ersetzt, und mit Pfeifenmaterial aus der Hauptorgel wird ein selbstständiges Pedal mit Subbass 16’ und Trompete 8’ hinzugefügt. Die ganze Orgel wird auf der Empore hinter den Jochbogen zurückversetzt und erhält eine Spielanlage auf der Vorderseite. Ein Magazinbalg ersetzt die originale Keilbalganlage. 1947 Restaurierung im gewachsenen Zustand durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Die Mixtur von 1826 wird durch ein Krummhorn 8’ ersetzt, und alle Metallpfeifen erhalten neue Kerne. 1969 Zweite Restaurierung durch Orgelbau Mathis, Näfels. Das Pedal wird wieder entfernt, und die Orgel wird an den ursprünglichen Standort vor dem Jochbogen zurückversetzt. Das Krummhorn macht nun einem Regal 16’ Platz. Das Gehäuse erhält neue Flügeltüren, die unbemalt belassen werden. 1986 Dritte Restaurierung durch Orgelbauer Hans J. Füglister, Grimisuat, nach Orgelbauprinzipien des 17. Jahrhunderts. In einigen Registern werden wieder bleihaltigere Kerne eingebaut. Die Spielanlage wird, wie ursprünglich, auf die Rückseite der Orgel versetzt und die zwischenzeitlich hölzernen Registerzüge weichen wie im Original solchen aus Metall ("von ysen"). Der 1646 laut Vertrag vorhandene Tremulant wird rekonstruiert, und als Zungenregister baut Füglister ein Regal 8’ ein, das im rekonstruierten Rückprospekt der Orgel steht. Die zwei Keilbälge auf dem Kirchenestrich hinter der Orgel werden ebenfalls wiederhergestellt; sie können von Hand oder per Motor betätigt werden. Das Instrument entspricht nun dem Zustand von 1646 und ist damit eines der ältesten der Schweiz. Es ist mitteltönig gestimmt (a 1 = 432 Hz bei 22°); der Winddruck beträgt 70 mm WS. Die Flügeltüren werden auf Geheiss der Denkmalpflege wieder entfernt, da die Art ihrer Bemalung historisch nicht gesichert ist. 2010 Revision der Orgel durch Orgelbau Goll AG, Luzern.
Geschichte
Christian Schweizer, Orgeln in der Region Nidwalden und Engelberg, Luzern 1983, S. 13-15 Bernhard Billeter, Orgeln in der Zentralschweiz, Mettlach 2002, S. 76f. Siehe auch: Stanser Orgelmatineen “Beschreibungen der Orgeln”, Internet 2012 (oder pdf-Datei) Hauptbild und Raum: Jean-Louis Pitteloud, Sierre; Seitenansicht: Christoph Hurni, Bern. Standort im Chor: Wikimedia Commons, Alessandro Miele, CC BY-SA 3.0 Rückansichten: Dr. François Comment, Burgdorf
Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul Chororgel Stans NW _______________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur mechanisch Windladen Schleifladen Baujahr: 1646 Orgelbauer: Niklaus Schönenbüel, Alpnach Manuale: 1 Register: 8 Manual I, CDEFGA - c''', ** Prinzipal 8 ' * Flöüten 8 ' * Octava 4 ' ** Copel 4 ' * Superoktava 2 ' ** Quint 1 1/2 ' Zymbal II 1 ' Regal 8 ' Tremulant ** = vollständig original * = teilweise original Stand: 2022
1969 noch vorhandene, seither fehlende Flügeltüren, innen unbemalt. Rückseitiger Prospekt mit Spielanlage Rückseitiger Prospekt: rekonstruiertes Regal.
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
Galerie Galerie
Änderungen Änderungen Änderungen Änderungen
Orgelprofil Kath. Pfarrkirche, Chororgel Stans NW
Heim Heim Heim Heim