Stiftskirche St. Leodegar im Hof Luzern ____________________________________ Typ: Traktur mechanisch Fernwerk, Echowerk elektrisch Registratur elektrisch Windladen Schleifladen Fernwerk Kegellade Baujahr: 1977 Einweihung: 28. August 1977 Orgelbauer: Th. Kuhn AG, Männedorf ZH Manuale: 5 + Pedal Register: 84 (103 mit Echowerk) Sonderregister: Regenmaschine (Bleikugeln in einer mit Stoff bespannten, sich drehenden Trommel, pneumatischer Antrieb) 1 = ganz oder teilweise 1650, Geissler 2 = alt, vor 1862 3 = ganz oder teilweise 1862, Friedrich Haas 4 = ganz oder teilweise 1887, Friedrich Haas 5 = ganz oder teilweise 1898, Friedrich Goll 6 = alt 1862, Friedrich Haas, im Pedal spielbar 7 = alt 1862, Friedrich Haas Koppeln, Spielhilfen: - Normalkoppeln I - II, III - II, IV - II, III - I, IV - III, V - III, V - P, IV - P, III - P, II - P, I - P - Koppeln Echowerk I, II, III ,IV, V, P - Registercrescendo - elektronische Setzeranlage mit Touchscreen - MIDI-Recorder Stand: 2023
1425 Älteste Erwähnung einer Orgel eines unbekannten Orgelbauers, aufgebaut als Schwalbennestorgel im nördlichen Seitenschiff über der Pforte zur Marienkapelle. 1488 Zweite Orgel, Orgelbauer ebenfalls unbekannt. 1534 Dritte Orgel mit Rückpositiv, aufgestellt an der Westwand der Kirche. Orgelbauer war Alexius Buchner, Ravensburg. 1575 Abbruch der Schwalbennestorgel. 1585 Vierte Orgel mit 6 Registern auf einem Manual, aufgestellt auf dem Lettner. Orgelbauer war Peter Johann Rietsch, Basel (>Disposition). 1633 Ein Kirchenbrand hat die gesamte Kirche mit allen Orgeln vernichtet. 1639 * bis 1650. Bau von zwei neuen Chororgeln auf der Süd- und auf der Nordempore des Chores durch Johann und Niklaus Geissler, Salzburg. 1650 bauten Johann und Niklaus Geissler, Salzburg, an der Westwand eine Orgel mit Rückpositiv mit 48 Registern auf 2 Manualen und Pedal (>Disposition). Die Orgel hätte schon 10 Jahre früher gebaut werden sollen. Für die Verzögerung wurden kostenlos 16 (sechzehn!) Register mehr eingebaut als vertraglich vereinbart. 1664 Reparaturen durch Sebald Manderscheidt und P. Johann Jodok Schnyder. Bei dieser Gelegenheit wurde ein drittes Manual eingefügt, das durch die Aufteilung des 2. Manuals auf zwei Manuale entstand. 1681 Durch ein heftiges Erdbeben wurden alle Orgeln beschädigt. Reparatur durch Sebald Manderscheidt, Fribourg. 1697 Repayratur durch Jakob David Weidner, Augsburg. 1754 Reparatur durch Johann Conrad Speisegger, Schaffhausen. 1796 Reparaturen an allen Orgeln, auch den Chororgeln, durch Rudolf Schmidle, Dättikon. 1820 Emporenvergrösserung, das Rückpositiv wurde funktionslos. 1842 * Versetzung der Evangelienorgel nach Greppen LU. 1843 * Bau einer neuen >Chororgel auf der nördlichen Chor-Empore (Evangelienorgel) mit 25 Registern von Silvester Walpen. 1844 * Versetzung der Epistelorgel nach Isenthal UR. 1862 Ausbau der Hauptorgel durch Friedrich Haas auf 4 Manuale mit 70 Registern (>Disposition), gemäss Vertrag von 1855. Von der Geissler-Orgel wurden einiges Pfeifenmaterial und das Gehäuse übernommen. 1899 * Umbau und Pneumatisierung der Walpen-Orgel durch Friedrich Goll, dem Geschäftsnachfolger von Friedrich Haas. 1977 Bau einer neuen Orgel mit Rückpositiv und Fernwerk durch Th. Kuhn AG, Männedorf. Die Orgel erhielt 5 Manuale und Pedal mit 81 Registern (>Disposition). Dabei wurden das Gehäuse von 1650 und 56 Register von 1650 und 1862 weiterverwendet. Das Rückpositiv wurde dem Original von 1650 entsprechend rekonstruiert. Alle Windladen sind Schleifladen, mit Ausnahme des Fernwerkes, welches die Kegelladen von Friedrich Haas von 1862 enthält. 1999 Einbau einer Setzeranlage mit 15 x 256 Kombinationen. 2001 Die Orgel wird von Kuhn AG, Männedorf im gewachsenen Zustand restauriert. Drei durchschlagende Zungen von Haas (1862) werden im Schallkanal des Fernwerkes (Tonhalle des Fernwerkes) in einen separaten Schwellkasten eingebaut. Das Instrument hat jetzt 84 Register auf 5 Manualen und Pedal. 2015 Arbeiten an der Hauptorgel durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Ersatz der Schleifenzugmotoren durch Elektromagnete, Erneuerung der Elektrik, neue Setzeranlage mit Touchscreen. 2015 Neubau des >Echowerkes durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, mit 19 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Dabei wurde Pfeifenmaterial, das 1977 nicht mehr verwendet und eingelagert worden ist, wieder verwendet. Das Echowerk hat keinen eigenen Spieltisch und wird am Spieltisch der Hauptorgel gespielt. Die gesamte Orgel mit allen Werken hat jetzt 103 klingende Register auf 5 Manualen und Pedal (>Gesamt-Disposition). *) betrifft Evangelien- und Epistel-Orgeln im Chor.
Quellen: «Die grosse Orgel in der Kirche zu St. Leodegar im Hof Luzern», Luzern 1977 Werner Endner (29.12.1936 - 22.12.2005) “Geschichtliches zu den Hofkirchen-Orgeln Luzern.” (pdf-Datei) Dieter Utz, «Die Orgeln der Hofkirche Luzern», Luzern 2016 (pdf-Datei) Schwarzweissbild 1927: Foto Kägi, ETH-Bibliothek Zürich, CC BY-SA 4.0 Schwarzweissbild Emporenansicht 1977: Orgelbau Kuhn AG, Männedorf Archivbild Zustand 1899-1942: Orgelbau Goll AG, Luzern Bild Regenmaschine: Wikimedia, Public Domain Übrige Farbbilder: Dr. François Comment, Burgdorf
Geschichte
Manual I, Rückpositiv Rohrgedackt 8 ' 3 Quintatön 8 ' 1 Prinzipal 4 ' 3 Kleingedackt 4 ' Sesquialter II 2 2/3 ' 3 Oktave 2 ' Nachthorn 2 ' Quinte 1 1/3 ' 1 Oktave 1 ' 1 Scharff VI 1 ' Rankett 16 ' Krummhorn 8 ' Tremulant
Pedal Man. V Man. IV Man. III Man. II Man I ->	Gesamtdisposition aller Werke ->	Disposition Echowerk
Orgel 1899 - 1922, Archivbild Orgelbau Goll, Luzern Orgel 1977, Archivbild Kuhn AG, Männedorf Zustand 1972, vor Umbau 1979 / Spieltisch ist hier noch seitlich aufgestellt
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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Orgelprofil  Stiftskirche St. Leodegar im Hof, Hauptorgel Luzern LU