Ref. Dorfkirche, Orgel 1984 Spiez BE ____________________________________ Typ: Traktur: mechanisch Registratur: mechanisch Windladen: Schleifladen Baujahr: 1984 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + Pedal Register: 33 Manual I, C - g''', Hauptwerk Rohrflöte 16 ' Prinzipal 8 ' Hohlflöte 8 ' Dolceflöte 8 ' Oktave 4 ' Nachthorn 4 ' Oktave 2 ' > Sesquialter 2 2/3 ' + 1 3/5 ' (in Bass/Diskant geteilte Schleifen) > Mixtur IV 2 ' > Zinke 8 ' Manual II, C - g''', Positiv Praestant 8 ' Bourdon 8 ' Prinzipal 4 ' Koppelflöte 4 ' Quintflöte 2 2/3 ' Waldflöte 2 ' > Scharf III 1 ' > Clarinette 8 ' Manual III, C - g''', Schwellwerk Flûte harmonique 8 ' Gambe 8 ' Voix céleste 8 ' Flûte traversière 4 ' Cornet d'écho III 2 2/3 ' Oktavin 2 ' > Trompette harmonique 8 ' Cor anglais 8 ' Pedal, C - f' Grand Bourdon 32 ' Subbass 16 ' + 8 ' Oktavbass 8 ' Choralbass 4 ' Bombarde 16 ' Trompete 8 ' Clairon 4 ' > = Wechseltritte Koppeln, Spielhilfen: - Normalkoppeln III - II, III - I, II - I, III - P, II - P, I - P - Absteller Pedalzungen Stand: 1984
Jugendstil; alle Prospektpfeifen gleich lang, unabhängig von der Tonlänge. Die Tonhöhe wird durch Schlitze auf der Rückseite eingestellt. Schlitze auf der Rückseite der gleich langen Prospektpfeifen zur Einstellung der Tonlängen, bzw. Tonhöhen.
1907 Für den Neubau der Dorfkirche liefert Orgelbau Goll, Luzern, eine pneumatische Taschenladenorgel mit 22 Registern, 2 Auszügen und 1 Transmission auf 2 Manualen und Pedal (Opus 295, >Disposition). Das Instrument steht vorn in der Kirche als Teil einer raumbeherrschenden Kanzelwand. 1935 Auf Initiative des Spiezer Organisten Fritz Münger wird die Orgel «nach den Grundsätzen der Orgelreform» umgebaut, das heisst, das Klangbild wird durch Ersatz oder Umarbeitung von grundtönigen Registern aufgehellt (>Disposition). Es handelt sich um ein sehr frühes Beispiel eines solchen Eingriffs, wie er in den folgenden zwei Jahrzehnten an fast allen (spät-) romantischen pneumatischen Instrumenten vorgenommen wurde. 1984 Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, baut eine neue, rein mechanische Orgel mit 33 Registern auf 3 Manualen und Pedal (>Disposition). Die Prospektpfeifen und weitere Teile des Pfeifenmaterials der Goll-Orgel werden weiterverwendet. Die unterste Oktave des 32‘ wird akustisch durch eine separate Quinte 10 2/3‘ gebildet. Jugendstil-Freipfeifenprospekte zeichnen sich unter anderem durch Pfeifentürme mit vielen gleich langen Pfeifen aus. Die klingende Pfeifenlänge bzw. die Tonhöhe wird dabei durch Schlitze in der Rückwand der Pfeifen bestimmt. Oft sind solche Pfeifentürme durch gestanzte, metallene Zierbänder zusammengehalten, was sie einem Bund Spargeln gleichen lässt. Der Begriff „Spargelbund“ hat sich sogar in der Fachliteratur eingebürgert. Beispiele von solchen Jugendstilprospekten sind europaweit anzutreffen, z.B. in der Pauluskirche Basel, in der Kirche St. Martin in Wehr (Baden, D) und im Palau de la Musica in Barcelona (E).
Teilbilder: Dr. François Comment, Burgdorf und Archiv Kuhn, Männedorf Hauptbild und Raumansicht: Christoph Hurni, Bern Historische Infos: Hans Gugger, «Die Bernischen Orgeln», Stämpfli & Cie AG, 1978 Goll-Orgel: Bernhard Hörler, Dietikon, aus «Monografie Orgelbauerdynastie Goll», 2020 Infos: Dr. François Comment, Burgdorf
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