Temple du Lac, Kirche beim Seetor
La Neuveville BE
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Typ:
Traktur:
pneumatisch
Registratur:
pneumatisch
Windladen:
Kegelladen
Baujahr:
1895
Orgelbauer:
Friedrich Goll, Luzern
Manuale:
2
+ Pedal
Register:
21
Manual I, C - f''', Hauptwerk
Bourdon
16 '
Principal
8 '
Bourdon
8 '
Flauto dolce
8 '
Gambe
8 '
Dolce
8 '
Octav
4 '
Mixtur
2 2/3 '
Trompete
8 '
Manual II, C - f''', Schwellwerk
Lieblich Gedeckt
16 '
Rohrflöte
8 '
Salicional
8 '
Aeoline
8 '
Voix céleste
8 '
Gemshorn
4 '
Flauto amabile
4 '
Oboe
8 '
Pedal, C - d'
Subbass
16 '
Principalbass
16 '
Flötbass
8 '
Violoncello
8 '
Koppeln, Spielhilfen:
-
Normalkoppeln I - II, II - P, I - P
-
feste Kombinationen
Stand: 1895
1746
In der 1720 erbauten ref. Kirche beim Seetor, dem Temple du Bas oder
Temple du Lac, errichtet Jakob Rychener von Rupperswil AG eine Orgel mit
24 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Rychener hat dieses Instrument
1740 für die Stadtkirche Lenzburg erbaut und dort auch provisorisch
aufgestellt, muss es aber 1746 wieder abbauen, nachdem er mit dem Rat
der Stadt nicht handelseinig wird. Deshalb kann Rychener die fertige Orgel
bereits zwei Monate nach Vertragsabschluss nach La Neuveville liefern.
1816
Es wird eine grosse Reparatur vorgenommen, und es müssen gestohlene
Pfeifen ersetzt werden.
1895
Der Orgelbauer Friedrich Goll, Luzern, baut ins alte Gehäuse ein neues
Werk auf pneumatischen Kegelladen mit 21 Registern auf 2 Manualen und
Pedal (Opus 145). Das Rückpositiv dient nur noch als stumme Fassade für
den freistehenden Spieltisch.
1896
Am 29. September gibt der berühmte Pariser Komponist und Organist
Camille Saint-Saëns (1835-1921) auf der Goll-Orgel ein Konzert.
1972
Orgelbau Mathis, Näfels, installiert anstelle der Goll-Orgel ein
Occasionsinstrument mit 11 Registern auf 2 Manualen und Pedal, das
Orgelbau Metzler AG, Dietikon, 1949 für die kath. Kirche in Kilchberg ZH
erbaut hat. Das historische Rychener-Gehäuse wird von Mathis eingelagert
und 1984 beim Orgelneubau in der >Kirche Saanen wiederverwendet.
2004
Die Kirche wird profaniert und nur noch als «Café-Théâtre» bzw. Kulturraum
genutzt.
Historische Infos: Hans Gugger, «Die Bernischen Orgeln», Stämpfli & Cie AG, 1978
Goll-Orgel: Bernhard Hörler, Dietikon, aus «Monografie Orgelbauerdynastie Goll», 2020
Aktualisierung: Dr. François Comment, Burgdorf