1531 Als Folge der Reformation wird die Orgel, die als Schwalbennest an der nördlichen Schiffshochwand hängt, abgebaut und verkauft, und der steinerne Fuss der Schwalbennestempore wird abgeschlagen. Der zugemauerte Organistenzugang ist noch sichtbar. 1703 Als erstes reformiertes Gotteshaus im Kanton Bern nach der Reformation erhält Burgdorf wieder eine Orgel. Es handelt sich um ein Positiv mit 8 Registern, das auf dem Lettner zwischen Schiff und Chor steht. Erbauer ist Johann Jakob Messmer aus Rheineck. Die Orgel darf nicht während des Gottesdienstes, sondern nur zur Begleitung des Collegium Musicum verwendet werden, das sich jeweils sonntags nach dem Gottesdienst zum Musizieren trifft. 1725 Die Orgel darf nun auch zur Unterstützung der singenden Gemeinde eingesetzt werden. 1755 Bernhard Heinrich Fomann aus Pforzheim (D) versetzt die Orgel auf die neue hölzerne Westempore und vergrössert sie um 8 Register. Da Fomann den Auftrag nicht zufriedenstellend ausführt, wird zur Fertigstellung der Toggenburger Orgelbauer Samson Scherrer beigezogen. 1813 Philipp Heinrich Caesar aus Mannheim (D) baut eine neue Orgel mit 20 Registern auf 2 Manualen und Pedal in einem klassizistischen Gehäuse. Die alte Orgel wird vom Orgelbauer übernommen und an die Gemeinde Krauchthal verkauft. (>Disposition gemäss Vertrag) 1865 Beim grossen Stadtbrand wird die Caesar-Orgel beschädigt und anschliessend abgebrochen. Ein zweimanualiges Harmonium von Philipp Trayser, Stuttgart (D), dient interimistisch zur Begleitung der Gottesdienste. 1868 Beim Wiederaufbau der Kirche wird der bedeutende, spätgotische Lettner an die Westseite des Hauptschiffs versetzt. Darauf baut Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg (D) eine neue Orgel auf mechanischen Kegelladen mit 32 Registern auf 3 Manualen und Pedal. (>Disposition). 1922 Orgelbau Goll, Luzern, baut die Orgel auf pneumatische Taschenladen um und erweitert sie auf 45 Register, 3 Transmissionen und zahlreiche Spielhilfen (Opus 527, >Disposition). Das neugotische Gehäuse und das Pfeifenwerk Walckers werden weiterverwendet. 1949 Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, baut eine neue Orgel mit 48 Registern und 3 Transmissionen auf 3 Manualen und Pedal. Die Spieltraktur ist mechanisch mit Barkermaschinen, die Registratur elektropneumatisch (>Disposition). 1969 Revision nach Kirchenrenovation. Die ursprünglich nach aussen abfallenden Seitenfelder werden ausgetauscht. 1998 Einbau einer elektronischen Setzeranlage durch Orgelbau Streuli, Schönenwerd. 2018 Generalrevision durch Orgelbau Thomas Wälti, Gümligen. Im Positiv und im Schwellwerk werden einige Register ausgetauscht, in der Disposition mit +/-2018 bezeichnet. Gleichzeitig werden im Schwellwerk eine Suboktavkoppel und im Pedal eine 32’-Transmission hinzugefügt.
Farbbilder und Infos: Dr. François Comment, Burgdorf; Schwarzweissbild Orgel 1949: Kuhn AG, Männedorf; Schwarzweissbild Orgel 1922: ETH Zürich, e-periodica: „Blätter für bernische Geschichte 1922“, Bd. 18, S. 143 Historische Infos: Hans Gugger, «Die Bernischen Orgeln», Stämpfli & Cie AG, 1978 Goll-Orgel: Bernhard Hörler, Dietikon, aus «Monografie Orgelbauerdynastie Goll», 2020
Geschichte
Barkermaschinen für die Spieltraktur im Unterbau hinter dem Spieltisch Trayser-Harmonium in der Stadtkirche Burgdorf
Ref. Stadtkirche, Hauptorgel Burgdorf BE ____________________________________ Typ: Traktur: mechanisch Registratur: elektropneumat. Windladen: Schleifladen Baujahr: 1949 Einweihung: 20. November 1949 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + Pedal Register: 48 + 4 Transmissionen Manual I, C - g''', Hauptwerk Prinzipal 16 ' Prinzipal 8 ' Flöte 8 ' Gemshorn 8 ' Cornett V 8 ' Oktave 4 ' Nachthorn 4 ' Superoktave 2 ' Rauschpfeife 2 ' Mixtur IV 1 1/3 ' Fagott 16 ' Trompete 8 ' Manual II, C - g''', Positiv (schwellbar) Suavial 8 ' Gedackt 8 ' Quintatön 8 ' Prinzipal 4 ' Rohrflöte 4 ' +2018 Sesquialtera 2 2/3’ + 1 3/5 ‘ Oktave 2 ' Nachthorn 2 ' Quinte 1 1/3 ' Sedecima 1 ' Mixtur IV 1 ' -2018 Terzcymbel 1/5 ' Krummhorn 8 ' Manual III, C - g''', Schwellwerk Gedackt 16 ' Prinzipal 8 ' Rohrflöte 8 ' Salicional 8 ' Unda maris 8 ' Oktave 4 ' Spitzflöte 4 ' Quintflöte 2 2/3 ' Waldflöte 2 ' Terzflöte 1 3/5 ' Mixtur IV - VI 2 ' -2018 Scharf IV 1 ' +2018 Vox humana 8 ' Trompete 8 ' Oboe 8 ' Clairon 4 ' Tremulant Pedal, C - f' +2018 Gedacktbass (Transmis.) 32 ' Prinzipalbass 16 ' Subbass 16 ' Gedackt (Transmission) 16 ' Prinzipal 8 ' Spitzflöte 8 ' Gedackt (Transmission) 8 ' Oktave 4 ' Gedackt (Transmission) 4 ' Mixtur V 4 ' Posaune 16 ' Trompete 8 ' Zinke 4 ' Koppeln, Spielhilfen: - Normalkoppeln III - I, III - II, II - I, III - P, II - P, I - P - Registercrescendo - Diverse Absteller bis 1998: - 3 freie Kombinationen - 2 feste Kombinationen seit 1998 - elektronische Setzeranlage - 1 freie Kombination - Suboktavkoppel III - III 16' Stand: 2021
Kuhn-Orgel 1949 Goll-Orgel 1922, pneumatisch, Taschenladen, 3P/45 zugemauerter Organistenzugang zur ehemaligen Schwalbennest-Orgel (siehe Geschichte 1531)
Orgelprofil  Ref. Stadtkirche, Hauptorgel Burgdorf BE
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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