Kloster Muri, Hauptorgel Muri AG ___________________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur mechanisch Windladen Schleifladen Baujahr: 1972 Orgelbauer: Metzler AG, Dietikon Manuale: 2 + Pedal Register: 34 Manual I, C - f''', Rückpositiv * Bourdon 8 ' * Quintadena 8 ' * Principal 4 ' * Flauto 4 ' * Octave 2 ' Spitzfloete 1 1/3 ' Sesquialtera II 1 1/3' + 4/5 ' Cymbel III - IV 1 ' Vox humana 8 ' Manual II, C - f''', Hauptwerk * Bourdon 16 ' * Principal 8 ' Rohrfloete 8 ' * Octave 4 ' * Spitzfloete 4 ' * Kleingedackt 4 ' Quinte 3 ' Quintfloete 3 ' * Superoktave 2 ' Waldfloete 2 ' Terz 1 3/5 ' * Mixtur IV - V 1 1/3 ' Hörnlein II 2/3 ' + 1/2 ' Trompete 8 ' Pedal, C - f' * Principalbass 16 ' Subbass 16 ' * Octavbass 8 ' * Bassfloete 8 ' Quintadenbass 8 ' Octave 4 ' * Bauernfloete 2 ' Grossmixtur VI 2 2/3 ' Posaune 16 ' Trompete 8 ' Trompete 4 ' Sonderregister: * Vogelsang *) Pfeifenmaterial ganz oder vorwiegend von Thomas Schott, Bremgarten, 1630 Koppeln, Spielhilfen: - Manualschiebekoppel I - II - Pedalkoppeln II - P, I - P - Tremulant, auf beide Manuale wirkend Stand: 2017
1557 In der alten Basilika aus dem 12. Jh. existierte vermutlich schon im Spätmittelalter eine Schwalbennestorgel. Die erste belegbare Orgel baute 1557 Balthasar Mygel, Basel, wahrscheinlich auf der Westempore. 1586 Peter Johann Rietsch, Basel, renovierte die Schwalbennest-Orgel und versetzte diese auf den Lettner. 1630 Thomas Schott, der ursprünglich aus Urach stammte und 1616 in Bremgarten das Bürgerrecht erhielt, baute auf der Westempore eine neue Orgel mit Rückpositiv und 32 Registern auf zwei Manualen und Pedal (>Disposition). 1663 P. Johann Jodok Schnyder baute eine neue Orgel auf den Lettner. Dieses Instrument wurde nach dem Barockumbau der Klosterkirche Ende des 17. Jh. als >Epistelorgel wieder aufgestellt. 1744 Umbau der Schott-Orgel durch Joseph und Viktor Ferdinand Bossart, Baar. Erweiterung der Disposition auf 34 Register. Im vorher 4-füssigen Rückpositiv wurden ein 8‘-Basisregister und zwei Zungen eingebaut. 1826 Revision durch Franz Joseph Remigius Bossart. Er erweiterte die Manualklaviaturen bis f‘‘‘ und änderte zwei Register. 1834 Umbau der Orgel durch Conrad Bloch, Aesch BL, der das Rückpositiv als Oberwerk auf das Hauptwerksgehäuse setzte, was zur Folge hatte, dass die Traktur und die Balganlage verändert werden mussten. Auch die Disposition wurde neu gestaltet (>Disposition). 1841 Aufhebung des Klosters. Die grosse Orgel wurde nicht mehr gewartet und kaum noch gespielt. 1852 Friedrich Haas aus Kleinlaufenburg revidierte die Orgel. Er setzte im Pedal eine neue Trompete 16‘ ein und stimmte das ganze Instrument um ein pythagoräisches Komma höher. 1904 Einbau von drei Magazinbälgen mit handbetriebenen Schöpferbälgen durch Friedrich Goll, Luzern. Die neue Windversorgung wurde in einem Nebenraum zur Empore aufgestellt. 1920 Dem damaligen Zeitgeist folgend, baute die Firma Goll, Luzern, ein vollständig neues, röhrenpneumatisches und romantisch disponiertes Werk ins alte Gehäuse (Opus 501, >Disposition). Ein Teil des von Schott stammenden Pfeifenmaterials wurde weiterverwendet. 1966 Beginn der Arbeiten für eine (Teil-)Rekonstruktion der Schott-Orgel. 1972 Um- und teilweiser Neubau im alten Gehäuse durch Orgelbau Metzler AG, Dietikon (>Disposition). Das Rückpositiv wurde wieder in die Brüstung eingesetzt. Die mechanische Traktur und die Windladen mussten in traditioneller Bauweise neu gebaut werden. Das erhaltene Pfifenwerk von Schott wurde restauriert. Als Kompromiss wurden aber gegenüber der ursprünglichen Disposition einige Register mehr eingebaut. Von den heute 34 Registern stammen 16 ganz oder teilweise noch von Schott (siehe Disposition). 2005 Revision durch Kuhn AG, Männedorf. In Anlehnung an die von Bossart erstellten Keilbälge, die auch als Schöpferbälge im Kalkantenbetrieb dienten, wurde eine neue Keilbalganlage mit sieben Keilbälgen gebaut, zusammen mit einer Vorrichtung, die trotz motorischem Betrieb eine authentische Windversorgung mit schöpfenden Bälgen ermöglicht.
Infos: Egon Schwarb, Baden Hauptbild: Wikimedia, GabrielleMerk, CC BY-SA 4.0; Bild Balganlage: Kuhn AG, Männedorf Bild Raumansicht: Peter Reiser, Altenstadt (Iller), www.Staedte-Fotos.de, 2012 Aktualisierung 2017: Dieter Meier und Matthias Reichling "Neues zur Baugeschichte der grossen Orgel" (pdf-Datei)
Geschichte
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
Orgelprofil Kloster Muri, Hauptorgel Muri AG
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