1617Bau des Schlosses Böttstein mit der dazugehörigen Kapelle. Die Anlage befindet sich danach während Jahrhunderten in Privatbesitz. Schon früh müssen sich in der Kapelle zwei kleine Orgeln befunden haben, wie aus der Chronik der Besitzerfamilie Schmid hervorgeht. Darin heisst es: "In unserer Capelle waren zwei kleine alte Orgelein, eines schlechter als das andere, sodass man öfter einsmals mitten im Gottesdienst derweilen gar nimmer orgeln konnte. Da sagte mein Mann, man müsse sich schämen, so wolle er es nicht mehr, er wolle sich erkundigen um eine andere Orgel …".1840Einbau einer Empore, auf der Franz Xaver Bloch aus Aesch BL eine neue, hinterspielige Brüstungsorgel mit 8 Registern auf einem Manual und angehängtem Pedal errichtet. Eine Inschrift in der Orgel lautet: "Franz Xaver Bloch junior diese Orgel im 22ten Jahre seines Alters erbaut." Das Instrument wird von Alberik Zwyssig konzipiert, dem Komponisten des Schweizerpsalms.1889 Die Besitzerfamilie Schmid richtet für den Unterhalt der Kapelle eine Stiftung ein. Die Kapelle kommt unter das Patronat der kath. Kirchgemeinde Leuggern AG1908Verkauf der Orgel, vermutlich aus finanziellen Gründen. Das Instrument wechselt danach mehrfach den Besitzer.1926Ankauf der Orgel durch das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig. Während des Zweiten Weltkrieges wird das Instrument leicht beschädigt.1935Gründung des römisch-katholischen Kapellenvereins Böttstein. Der Verein übernimmt sämtliche Rechte und Pflichten an der unter Denkmalschutz stehenden Schlosskapelle.1956Im Rahmen der Wiedereinrichtung des Leipziger Museums repariert Orgelbau Hermann Eule, Bautzen, die Orgel und ersetzt das verlorene Register Nazart 2 2/3‘.1981Beschluss des Kapellenvereins, in der Kapelle eine >neue Orgel bauen zu lassen.
Informationen: A.M. Traub, aus einer Prüfungsarbeit über Orgelbau HauserBild: Wikimedia, Thomas Quine, CC BY 2.0Beschreibung der Orgel im Inventar des Grassi Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig