Geschichte
Ref. Kirche Dättlikon ZH _______________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur mechanisch Windladen Schleifladen Baujahr: 1977 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 1 Register: 5 Manual I, C - d''' Coppel 8 ' Flöte 4 ' Principal 2 ' Quinte 1 1/2 ' Octav 1 ' Stand: 2024
Quellen: Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977/78, S. 31 Friedrich Jakob, «Der Orgelbau im Kanton Zürich von seinen Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts», Bern 1971, e-periodica S. 162f., 182f., 200f., 268 Hauptbild: Kuhn AG, Männedorf. Übrige Bilder 2024: Mike Wyss, pipeorganpictures.net Aktualisierung 2024: Dr. François Comment, Burgdorf
1787 Pfarrer Melchior Balber (1736-1819) lässt seine private Hausorgel in der Kirche aufstellen und übt damit nach dem Gottesdienst mit der Gemeinde die Lieder des neuen zürcherischen Gesangbuches ein. Das Positiv mit 4 oder 5 Registern ist damit «die erste Orgel seit der Reformation, welche nachgewiesenermassen und genau datierbar festen Fuss in einer Zürcher Pfarrkirche […] fassen konnte» (Friedrich Jakob). Das Instrument soll in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Venedig gebaut worden sein und ursprünglich in der Privatkapelle der venezianischen Gesandtschaft am Fröschengraben (an der heutigen Bahnhofstrasse) in Zürich gestanden haben. Dort sei es zur Begleitung des heimlichen, damals im streng protestantischen Zürich noch verbotenen katholischen Gottesdienstes verwendet worden. 1809 Pfarrer Balber geht in den Ruhestand und nimmt seine Hausorgel nach Zürich mit. 1819 Nach Balbers Tod geht das Instrument an seinen Schwiegersohn, den Stadtarzt Dr. David Zundel, über. 1835 Dr. Zundel schenkt die Orgel der Gemeinde Dättlikon. Der Klaviermacher Nägeli aus Zürich repariert das Positiv für 60 Gulden und stellt es wieder im Chor der Kirche auf. 1850 Der Maler David Stauber von Buch lackiert die Orgel neu. 1869 Revision und Stimmung des Instrumentes durch Orgelbauer Jakob Trost. 1897 Grundlegender Umbau durch Johann Nepomuk Kuhn, Männedorf. Das gesamte Orgelwerk wird neu gebaut. Die Disposition lautet nun Gedackt 8', Salicional 8' und Principal 4', der Tonumfang geht von C-c''' bei ausgebauter tiefer Oktave. Alt ist nur noch das Gehäuse. Die Innenseiten der Gehäuseflügel weisen Intarsien mit musizierenden Engeln auf. 1967 Bei der Innenrenovation der Kirche bleibt die Orgel unverändert. 1977 Rekonstruktion des Werks durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Es wird eine neue Schleiflade mit Stechermechanik gebaut, und der Klaviaturumfang wird bis d''' erweitert. Da die Originaldisposition unbekannt ist, werden die Register von 1897 ersetzt durch eine neue Disposition, die in der Entstehungszeit der Orgel möglich gewesen sein könnte.
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Orgelprofil Ref. Kirche Dättlikon ZH
Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein
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