16.Jh. In vorreformatorischer Zeit befand sich an der nördlichen Wand im Mittelschiff eine Schwalbennestorgel, die während der Reformation abgebrochen wurde. Es dauerte dann bis ins 19. Jahrhundert, bis wieder eine Orgel angeschafft werden konnte. 1879 Johann Nepomuk Kuhn, Männedorf, baute eine Orgel mit 52 Registern auf 3 Manualen und Pedal (>Disposition). Zur Betätigung der Balganlage wurde ein Gasmotor eingebaut. 1929 Die Verbrennungsrückstände der Gasheizung in der Kirche, der Gasbeleuchtung und des Gasmotors setzten der Orgel stark zu. Anlässlich der Revision hat Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, die Orgel stark umgebaut und verändert (>Disposition). o Erweiterung der Disposition auf 59 Register plus 4 Auszüge plus 2 Transmissionen. o Es wurde eine Zusatzlade als pneumatische Taschenlade eingebaut. o Das 2. und das 3. Manual und das Kleinpedal wurden umplatziert. o Der Schwellkasten, der bisher nur 4 Register enthielt, wurde auf das gesamte zweite Manual ausgebaut. o Die Orgel erhielt einen vollständig neuen Spieltisch. 1990 Im Zusammenhang mit der Kirchenrenovation musste auch die Orgel umgebaut werden. Gemäss Abstimmung der Kirchgemeinde vom 4.9.1983 musste die Empore - und damit auch die Orgelfront - um mehrere Meter zurückversetzt werden, was massive Eingriffen mit sich brachte. Der gewachsene Zustand konnte nicht erhalten werden, die Firma Kuhn AG hat dann mit den folgenden Änderungen einen Kompromiss gefunden, der alle Seiten zufriedenstellte (>Disposition). o Wiederherstellung des 1. und des 2.Manuals und Rückdimensionierung des Schwellkastens auf den Zustand von 1904. o Das 3. Manual wurde in den Unterbau der Orgel verlegt, die originalen Kegelladen wurden wiederverwendet. o Das 3. Manual erhielt eine zweite, neue Kegellade mit 6 zusätzlichen Registern. o Der Spieltisch wurde als Spielschrank in das Gehäuse integriert. o Der Manualumfang von C - f''' blieb unverändert, der Pedalumfang wurde auf C - f' erweitert. o Die Traktur wurde mechanisiert, mit Barkermaschinen und die Registratur wurde elektrifiziert und eine elektronische Setzeranlage eingebaut. o Das Gebläse wurde in den Fuss der Orgel integriert. o Der als "weicher und feiner Ton" bezeichnete Klangcharakter konnte trotz dieser Umbauten beibehalten werden. 2016 Revision durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Reparatur der durch die Befeuchtungsanlage und der starken Luftumwälzung in der Kirche verursachten Schäden und Risse an den Holzpfeifen und Holzteilen.
Infos: Peter Leu, Organist, Schaffhausen Friedrich Jakob: "Die Orgel St. Johann, Schaffhausen", Verlag Orgelbau Kuhn und Entwicklung bis zur Restauration "Das Ei des Kolumbus", Männedorf 2006 (pdf-Datei) Bilder: 1879, Karl Koch Schaffhausen, Stadtarchiv Schaffhausen 1929, Archiv Kuhn AG, Männedorf 1990 (Pfeifen und Spieltisch), Ref. Kirchgemeinde St. Johann, Schaffhausen 2014 Raumansicht mit Seitenschiffen, Rüdiger Maas, Rumabel, Kirche St. Johann 2023 übrige Farbfotos: Christoph Hurni, Bern
Geschichte Labien der 32'-Pfeifen. Weil die Pfeifen doppelt labiert sind, kann man durch die Labien hindurchsehen. 1879, Joh. Nepomuk Kuhn, Männedorf, mechanische Kegelladen, 3P/54 / Bild: Karl Koch, Stadtarchiv Schaffhausen (schadhafte Bildstellen retouchiert) 1929, Kuhn AG, Männedorf, mechanisch/pneumatische Trakturen, Kegelladen, 3P/59
Ref. Kirche St. Johann Schaffhausen SH ____________________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur elektrisch Windladen Kegelladen Baujahr: 1990 Einweihung: 2. März 1990 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + P Register: 66 Manual I, C - f''', Hauptwerk Principal 16 ' Bourdon 16 ' Principal 8 ' Gedeckt 8 ' Flauto dolce 8 ' Gemshorn 8 ' Gambe 8 ' Quintflöte 5 1/3 ' Octav 4 ' Fugara 4 ' Octav 2 ' Mixtur V 5 1/3 ' Mixtur IV 2 2/3 ' Gross Cornett IV 8 ' Tuba 16 ' Trompete 8 ' Manual II, C - f''', Positiv Bourdon 16 ' Gambe 16 ' Principal 8 ' * Gedeckt 8 ' Viola 8 ' Spitzflöte 8 ' Dolce 8 ' Octav 4 ' Gemshorn 4 ' * Traversflöte 4 ' Quintflöte 2 2/3 ' Flautino 2 ' Mixtur IV 2 2/3 ' Cornett III - V 8 ' * Clarinette 8 ' Trompete 8 ' Tremulant * in separatem Schwellkasten Manual III, C - f''', Schwellwerk Lieblich Gedeckt 16 ' Geigenprincipal 8 ' Lieblich Gedeckt 8 ' Wienerflöte 8 ' Salicional 8 ' Aeoline 8 ' Voix céleste 8 ' Octav 4 ' Spitzflöte 4 ' Flûte d'amour 4 ' Nazard 2 2/3 ' Octavin 2 ' Tierce 1 3/5 ' Plein-jeu V 2 ' Basson 16 ' Trompette harmonique 8 ' Oboe 8 ' Vox humana 8 ' Tremulant Pedal, C - f' Principal 32 ' Principal 16 ' Subbass 16 ' Violonbass 16 ' Harmonikabass 16 ' Octavbass 8 ' Flötenbass 8 ' Violoncello 8 ' Octav 4 ' Rohrflöte 4 ' Nachthorn 2 ' Rauschbass III 5 1/3 ' Mixtur IV 2 2/3 ' Posaune 16 ' Trompete 8 ' Clarino 4 ' Koppeln, Spielhilfen: - Normalkoppeln III - II, III - I, II - I, III - P, II - P, I - P + 2003 Setzeranlage mit Diskettenlaufwerk - Registercrescendo - Koppeln aus Crescendo Stand: 2012
Orgelprofil Ref. Kirche St. Johann Schaffhausen SH
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