1529 Bei der Reformation wird eine an der nördlichen Hochwand des Mittel- schiffs hängende Schwalbennestorgel abgebrochen. 1839 Ein Versuch, wieder eine Orgel einzuführen, scheitert am Widerstand des kantonalen Kirchenrates. 1879 Johann Nepomuk Kuhn, Männedorf, baut auf einer neu errichteten Westempore eine Orgel „genau nach dem Muster der Grossmünsterorgel“ in Zürich eine Orgel mit 54 Registern auf 3 Manualen und Pedal (>Disposition). Die ersten beiden Manuale und das Pedal erhalten Barker- maschinen. Das neugotische Gehäuse stammt von den Altarbauern Gebr. Müller in Wil SG. Zur Betätigung der Balganlage wird ein Gasmotor ein- gerichtet. 1904 Revision durch Carl Theodor Kuhn, Männedorf, im Rahmen einer Kirchen- renovation, mit kleinen Dispositionsänderungen. Gedeckt, Traversflöte und Clarinett des zweiten Manuals werden in einen Schwellkasten gestellt. 1913 Ersatz des Gasmotors durch einen Elektromotor. 1928 Albert Schweitzer konzertiert auf der Orgel und spricht sich für die Bei- behaltung ihres „weichen und feinen Tons“ aus. 1929 Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, baut die Orgel grundlegend um und ver- ändert die Disposition im Sinn der Elsässischen Orgelreform. Die Orgel wird auf 59 klingende Register erweitert, die Mixturen werden aufgehellt, und das gesamte zweite Manual wird schwellbar (>Disposition). Zudem erstellt Kuhn einen vollständig neuen Spieltisch. Die Spieltraktur ist bis ins Innere der Orgel mechanisch und von dort an röhrenpneumatisch. 1979 Im Hinblick auf eine Gesamtrenovation der Kirche entwirft der Pariser Organist Gaston Litaize eine Disposition für einen Orgelneubau mit 66 Registern auf 5 Manualen und Pedal, mit Wiederverwendung von alten Registern und unter Beibehaltung des historischen Prospektes. 1983 In einer Volksabstimmung wird ein neues Raumkonzept für die Kirche angenommen, das eine verkleinerte Empore vorsieht. 1985 Die Organisten Bernhard Billeter, Zürich, und Ursula Hauser, Wädenswil, initiieren eine Petition, die den Erhalt der historischen Orgel fordert. In der Folge legt Friedrich Jakob, Direktor von Orgelbau Kuhn AG, ein Umbau- projekt vor, das gleichzeitig die Erhaltung der alten Kegelladen und eine Verkleinerung der Orgeltiefe ermöglicht: Das bislang hinter dem Haupt- werk aufgestellte Schwellwerk soll neu in den Gehäuseunterbau verlegt werden und aus durchbrochenen Füllungen erklingen. 1990 Umbau der Orgel nach diesem Konzept durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Die Orgel mit mechanischer Traktur mit Barkermaschinen und elektrischer Registratur umfasst nun 66 Register auf 3 Manualen und Pedal. 55 Register sind alt oder rekonstruiert, und 11 Zusatzregister sind ganz neu (>Disposition). Der freistehende Spieltisch wird durch einen Spielschrank im Gehäuseunterbau ersetzt. 2016 Revision durch Orgelbau Kuhn AG, Männedorf. Reparatur der durch die Befeuchtungsanlage und die starke Luftumwälzung in der Kirche verur- sachten Risse an den Holzpfeifen und Schäden an weiteren Holzteilen.
Friedrich Jakob: "Die Orgel der Kirche St. Johann in Schaffhausen", Verlag Orgelbau Kuhn, Männedorf 1990 Ders.: "Entwicklung bis zur Restauration, Das Ei des Kolumbus", Männedorf 2006 (pdf-Datei) Bernhard Billeter: „Die romantische Orgel von St. Johann, Schaffhausen“, in: Musik und Gottesdienst 39/1 (1985), S. 22-24 Hans-Rudolf Binz: „Die Joh.-Nep.-Kuhn-Orgel in der St. Johanneskirche Schaffhausen“, in: Musik und Gottesdienst 40/4 (1986), S. 151-160 Schwarzweissbild Orgel 1879: Karl Koch, Schaffhausen (Stadtarchiv Schaffhausen) Schwarzweissbild Orgel 1929: Orgelbau Kuhn AG, Männedorf Hauptbild: Christoph Hurni, Bern Bilder Spieltisch und 32‘-Pfeifen 2003: Dr. François Comment, Burgdorf Raumansicht: Rüdiger Maas, Kirchengalerie Rumabel, Anröchte D
Geschichte Orgel 1879, Joh. Nepomuk Kuhn, Männedorf (III/54, mechanische Kegelladen) Orgel 1929, Kuhn AG, Männedorf (III/59, pneumatisch)
Ref. Kirche St. Johann, Orgel 1990 Schaffhausen SH ____________________________________ Typ: Traktur mechanisch Registratur elektrisch Windladen Kegelladen Baujahr: 1990 Einweihung: 2. März 1990 Orgelbauer: Kuhn AG, Männedorf Manuale: 3 + Pedal Register: 66 Manual I, C - f''', Hauptwerk Principal 16 ' Bourdon 16 ' Principal 8 ' Gedeckt 8 ' Flauto dolce 8 ' Gamba 8 ' Gemshorn 8 ' Quintflöte 5 1/3 ' Octav 4 ' Fugara 4 ' Octav 2 ' Mixtur V 5 1/3 ' Mixtur IV 2 2/3 ' Gross-Cornett IV 8 ' * Tuba 16 ' Trompete 8 ' Manual II, C - f''', Positiv Bourdon 16 ' Gamba 16 ' Principal 8 ' s Gedeckt 8 ' Viola 8 ' Spitzflöte 8 ' Dolce 8 ' Octav 4 ' Gemshorn 4 ' s Traversflöte 4 ' Quintflöte 2 2/3 ' Flautino 2 ' Mixtur IV 2 2/3 ' Cornett III - V 8 ' * Trompete 8 ' s Clarinette (durchschlagend) 8 ' Tremulant Manual III, C - f''', Schwellwerk Lieblich Gedeckt 16 ' Geigenprincipal 8 ' Lieblich Gedeckt 8 ' Wienerflöte 8 ' Salicional 8 ' Aeoline 8 ' Voix céleste 8 ' * Octav 4 ' Spitzflöte 4 ' Flûte d'amour 4 ' * Nazard 2 2/3 ' * Octavin 2 ' * Tierce 1 3/5 ' * Plein-jeu V 2 ' * Basson 16 ' Trompette harmonique 8 ' * Oboe 8 ' * Vox humana 8 ' Tremulant Pedal, C - f' Principal 32 ' Principal 16 ' Violonbass 16 ' Subbass 16 ' Harmonikabass 16 ' Octavbass 8 ' Flötenbass 8 ' Violoncello 8 ' * Octav 4 ' * Rohrflöte 4 ' * Nachthorn 2 ' * Rauschbass III 5 1/3 ' * Mixtur IV 2 2/3 ' Posaune 16 ' Trompete 8 ' Clarino 4 ' * = neue bzw. rekonstruierte Register s = in separatem Schwellkasten Koppeln, Spielhilfen: - Normalkoppeln III - II, III - I, II - I, III - P, II - P, I - P - Elektronische Setzeranlage (ursprünglich mit 128 Kom- binationen, 2003 erneuert) - 1 feste Kombination (Tutti) - Registercrescendo - Koppeln aus Crescendo - Div. Absteller Stand: 2012
C und Cis von Principal 32' auf der linken Seite der Orgel (C misst ca. 50x50 cm und das Holz ist 7cm dick)
Orgelprofil Ref. Kirche St. Johann Schaffhausen SH
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