1861
Im Jahre 1861 erhielt Joseph Merklin, Paris/Brüssel, einen Werkvertrag für die
Erstellung einer Orgel in der Elisabethenkirche. Der Auftrag umfasste eine Orgel mit 29
Registern, 2 Manualen und Pedal, mechanische Traktur, Schleifladen und
Winderzeugung über eine Balgtretanlage.
1864
Merklin hat eine mechanische Orgel gebaut, in welchem das Manual I sehr dominant war.
Die Orgel war typisch französisch nach der Tradition von Cavaillé-Coll intoniert. Sie
enthielt auch ein - allerdings sehr schwaches - Schwellwerk. Die Orgel enthielt zudem ein
Register "Voix humaine", welches aber vermutlich 1933 in die Domorgel in Arlesheim
versetzt wurde. Ein ursprünglich vorhandenes Klarinett-Register ist inzwischen
verschwunden.
1877
Generalrevision durch Merklins Sohn, Mechanik überarbeitet, Intonation verbessert.
1899
Erster Umbau durch J. Zimmermann, Basel. Einbau elektrisches Gebläse und 4 neue
Register auf einer pneumatischen Kegellade.
1913
Grosser, umfangreicher Umbau durch J. Zimmermann, Basel. Zusätzliches 3. Manual mit
11 weiteren Registern eingebaut, Traktur pneumatisiert, neuer Spieltisch, Versetzung der
Orgel um 80 cm nach vorn.
1934
Revision durch A. Turnherr, Basel. Neues Gebläse und Stilllegung der Balgtretanlage,
die aber noch funktionsfähig vorhanden ist.
1937
Revision durch A. Turnherr, Basel und Th. Kuhn AG, Männedorf. Zungenregister ersetzt,
Disposition aber beibehalten.
1949
Revision durch Th. Kuhn AG, Männedorf mit Dispositionsänderungen.
1976
Zustandsbericht durch R. Bruhin, Basel. Orgel in sehr schlechtem Zustand.
(Durchstecher und Heuler), Tutti, Crescendo und Generalkoppel stillgelegt.
1986
Dringendste Reparaturen durch Ayer Morel und Eduard Müller.
1994
Generalrevision durch Eduard Müller, Bottmingen, (R. Bruhin, Basel). Die sehr
bleihaltigen und extrem dünnwandigen Merklin-Pfeifen wurden ausgebessert und zum
Teil ersetzt. Windleitsystem abgedichtet, Windführung in den Barkermaschinen
abgedichtet, pneumatische Traktur instandgestellt, neue Tastenbeläge auf der Klaviatur,
historische Stossfänger und Tremulanten repariert, Schwellkasten wieder leichtgängiger
gemacht, gesamte Orgel neu gestimmt, um nur die wichtigsten Arbeiten zu nennen.
Am 22. September 1994 wurde die revidierte Orgel wieder eingeweiht. Nach dieser
umfangreichen Revision präsentiert sich heute eine Orgel in einem neugotischen
Kirchenraum, welche stilistisch als Deutsche Romantik mit französischen Überresten
eingeordnet werden kann.
Offene Kirche Elisabethen
Basel BS
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Typ:
Traktur:
pneumatisch
Registratur:
pneumatisch
Windladen:
Schleifladen
Baujahr:
1864
Orgelbauer:
Josef Merklin, Paris/Brüssel
Manuale:
3 + P
Register:
42
Manual I:, C - g''', Schwellwerk
1
Principal
16 '
1
Principal
8 '
3
Bourdon
8 '
1
Salicional
8 '
1
Oktave
4 '
1
Oktave
2 '
1
Flöte
4 '
1,3
Quinte
2 2/3 '
3,4
Mixtur IV - VI
2 '
1
Cornett
8 '
5
Zinke
8 '
Manual II:, C - g''', Schwellwerk
2
Principal
8 '
1
Gedackt
8 '
3
Gemshorn
8 '
3
Oktave
4 '
3
Blockflöte
4 '
3
Quintflöte
2 2/3 '
Principal
2 '
3
Nachthorn
2 '
3
Terz
1 3/5 '
Mixtur
1 1/3 '
5
Trompete
8 '
5
Clairon
4 '
Manual III:, C - g''', Hauptwerk
1,2
Gedackt
16 '
1,2
Nachthorn
8 '
1
Gedackt
8 '
2
Principal
4 '
1
Echoflöte
4 '
Principal
2 '
Larigot
1 1/3 '
1,5
Cymbel
1 '
1,5
Oboe
8 '
Pedal:, C - f'
1
Kontrabass
16 '
1
Subbass
16 '
1,2
Echobass
16 '
1
Flötbass
8 '
1,2
Gedackt
8 '
Choralbass
4 '
Flöte
2 '
5
Bombarde
16 '
5
Fagott
8 '
5
Cornett
4 '
1 = Merklin 1864
2 = Zimmermann 1899
3 = Zimmermann 1913
4 = Kuhn 1934
5 = Kuhn 1937
Koppeln, Spielhilfen:
-
Koppeln: III - II, III - I, II - I,
III - P, II - P, I - P
-
Generalkoppel
-
Freie Kombination Manual I und II
-
7 Zungen-Einzelabsteller
-
Gemeinsamer Schwellkasten für
die Manuale I und II
-
Registerschweller
-
Tremulant
-
Tutti und Pedaltutti
Stand: Sommer 2002